Schatzkiste geöffnet, Komisches gefunden: Hommage an Sammler Harald Falckenberg
Der 2023 verstorbene Kunst-Sammler, Jurist und Unternehmer Harald Falckenberg († 80) hat es einmal so auf den Punkt gebracht: „Das Schöne, Gute und Wahre in der Kunst interessiert mich nicht besonders. Den Künstlern geht es um die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Und die kann hässlich ausfallen.“ Und wie er sprach, so sammelte er auch. Einen Teil seiner Schätze gibt’s in der aktuellen Ausstellung „How’s My Painting?“ zu sehen.
Und zwar in der Sammlung Falckenberg: Organisatorisch gehört das Haus zu den Deichtorhallen, ist aber in Harburg in der ehemaligen Fabrikhalle der Phoenix-Werke beheimatet. Sie zählt heute zu den wichtigsten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst.
170 Werke von mehr als 70 Künstlerinnen und Künstlern
Vor sechs Jahren stellte eine Sonderausstellung Installationen aus der Sammlung vor – „25 Years Sammlung Falckenberg“, hieß diese Jubiläums-Schau. Nun sind in Harburg die wichtigsten Malereien seiner Kollektion zu sehen. Denn auch da hat Falckenberg gut eingekauft. 170 Werke von mehr als 70 Künstlerinnen und Künstlern werden gezeigt.
- Deichtorhallen/Henning Rogge Blick in den Ausstellungsraum – auch Großformatiges ist hier zu sehen.
Blick in den Ausstellungsraum – auch Großformatiges ist hier zu sehen. - Nicole Eisenmann Nicole Eisenmann malte das Bild, das der Ausstellung ihren Namen gab.
Nicole Eisenmann malte das Bild, das der Ausstellung ihren Namen gab. - Ena Swansea „Snow on 16th Street“ von Ena Swansea.
„Snow on 16th Street“ von Ena Swansea. - Michel Majerus „Enough“ von Michel Majerus.
„Enough“ von Michel Majerus.
Es sind die großen Namen der subversiven Malerei der 1980er und 1990er, die hier zu sehen sind: Werner Büttner, Albert Oehlen, Martin Kippenberger – zurück zu den wilden Maler-Punks. Ihre Kunst hatte – das war damals neu – Witz, war humorvoll und voller Ironie und Spott.
„Wir wollten ja malen, weil malen war damals verboten.“ So erinnerte sich Werner Büttner an diese Zeit. Malerei, das war für die Maler-Punks das „abgelutschte bürgerliche Medium“. Damals ging das noch: die Rebellion in und mit der Kunst.
Deutsche und amerikanische Kunst
Doch die Schau zeigt nicht nur Malerei aus Deutschland: Harald Falckenberg sammelte auch amerikanische Kunst. Etwa Raymond Pettibon und Mike Kelley, US-Counter-Culture, die von dem Sammler schon früh gekauft wurde.
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Die Ausstellung mit dem schönen fragenden Titel „How’s My Painting?“ erinnert noch einmal an das große Vermächtnis von Harald Falckenberg – mit vielen Werken, die zum Teil lange nicht mehr zu sehen waren. Darunter unter anderen auch John Baldessari, Monica Bonvicini, Nicole Eisenman, Michel Majerus, Kay Rosen und Ena Swansea.
Sammlung Falckenberg: bis 7.9., je So 12-17 Uhr, außerdem samstags im Rahmen von Führungen (12 und 15 Uhr), Phoenix-Hallen/Tor 2, Wilstorfer Straße 71, 11 Euro, sammlung-falckenberg.de

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