Brae Ivey beim Korbversuch

Brae Ivey beim Korbversuch Foto: dpa

Bitterer Playoff-Rückschlag! Towers brechen nach Zehn-Punkte-Führung in Oldenburg ein

Ein unglaublicher Zusammenbruch im letzten Viertel hat die Hamburg Towers wertvolle Punkte im Kampf um einen Playoff-Platz gekostet: Nach einer Zehn-Punkte-Führung verloren die Wilhelmsburger das Nordderby bei den Baskets Oldenburg mit 81:99 (17:25, 31:23, 24:17, 9:34).

Als Osaro Rich Anfang des letzten Viertels einen Dreier zur Hamburger 77:67-Führung versenkte, standen alle Zeichen auf Sieg. Die Türme hatten sich nur im ersten Viertel von der aggressiven Verteidigung der heimstarken Niedersachsen beeindrucken lassen. Beim Stand von 10:17 griff Towers-Trainer Benka Barloschky zu einer ersten Auszeit, um sein Team neu zu justieren.

Und das gelang. Im zweiten Viertel schickten die Teams einander immer wieder an die Freistoßlinie, wo die Hamburger nur eine mittelprächtige Quote erreichten. Aber sie profitierten von vielen Ballverlusten der Oldenburger, die zuvor von zehn Heimspielen nur eines (gegen Bonn) verloren hatten. Kenneth Ogbe, der gerade seinen Vertrag in Hamburg verlängert hat, stellte mit seinem Korb auf den Halbzeitstand von 48:48.

Neun Minuten vor Schluss scheint alles entschieden

Unentschieden – doch die Tendenz sprach für die Türme. „Wir müssen unser Spiel solide machen“, forderte Kapitän Benedikt Turudic zur Pause beim Streamingdienst Dyn. Die Mitspieler hörten auf ihn – etwas mehr als ein weiteres Viertel lang. Gegen zunehmend verunsicherte Oldenburger und ein immer stilleres Publikum zogen die Hamburger bis auf zehn Punkte davon. Da waren noch neun Minuten und drei Sekunden zu spielen.

Was dann geschah, dürfte die Towers noch eine Weile beschäftigen. Volle sechs Minuten lang verbuchten sie keinen einzigen Punkt mehr, vergaben ihrer Würfe unkonzentriert, verteidigten nachlässig und ließen Oldenburg zurück ins Spiel. Als ein Zehn-Punkte-Lauf der Gastgeber zum 77:77 geführt hatte, musste Johnathan Stove zudem wegen seines fünften Fouls vom Parkett. Oldenburg warf sieben weitere Punkte, Barloschky nahm eine weitere Auszeit – doch es war nichts mehr zu retten.

Wimberg kritisiert: „Jeder ist in einen Ego-Modus verfallen“

„Wir haben das Momentum verloren“, erklärte Niklas Wimberg nach der Partie: „Wenn du dann zwei, drei Offensiv-Rebounds zulässt, kommt die Halle wieder und es wird schwer.“ Der ehemalige Oldenburger kritiserte aber auch sein Team. „Jeder einzelne ist in einen Ego-Modus verfallen, das darf nicht passieren.“

Erst als Oldenburg sage und schreibe 23 Punkte in Serie gesammelt hatte, viele davon durch den überragenden Justin Jaworski (insgesamt 20 Punkte), beendete Brae Ivey die Durststrecke mit einem Freiwurf-Zähler. Aber nicht nur Jaworski, auch drei ehemalige Hamburger schenkten den Türmen ordentlich ein. Max Di Leo (14), Len Schoormann (13) und Seth Henrichs (12) punkteten allesamt zweistellig gegen ihren alten Klub.



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Vor dem Spiel hatten beide Mannschaften 10:11 Siege aufzuweisen, die Begegnung war richtungsweisend in Sachen Playoffs. Lange sah es so aus, als sollten die Towers ihren dritten Sieg in Folge und ihren elften insgesamt einfahren. Doch der Einbruch im Schlussviertel hinterließ ratlose Gesichter – und erhöhte den Druck im nächsten Heimspiel am Samstag gegen Vechta.

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Für die Towers punkteten Kur Kuath und Jordan Barnett am besten (je 16), gefolgt von Ivey (15). Ivey musste wegen der Verletzung von Jaizec Lottie über 35 Minuten auf dem Parkett stehen, gegen Ende dieses Marathons verlor auch der beste Hamburger den Überblick und ging unter.

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