„War er das oben?“ Ex-HSV-Trainer Baumgart tobt auf der Tribüne
Steffen Baumgart bangte, wie immer ging der Trainer von Union Berlin voll mit – und am Ende jubelte er sogar. Nur nicht am Spielfeldrand, sondern hoch oben auf der Tribüne des Stadions An der Alten Försterei.
„Diejenigen, die da oben bei mir gesessen haben, haben diesmal ein etwas anderes Theater gehabt“, scherzte der Coach nach dem hart erarbeiteten und im Kampf um den Klassenerhalt wichtigen 1:1 (0:0) gegen den Rekordmeister Bayern München.
Union-Kapitän Trimmel hat Baumgart trotzdem gehört
Zu hören war Baumgart offenbar bis auf den Rasen. „Ich habe trotzdem Pfiffe gehört. War er das oben? Gehört habe ich auf jeden Fall etwas“, sagte Kapitän Christopher Trimmel mit einem Schmunzeln. Wegen einer Gelbsperre musste Baumgart von den Zuschauerrängen zusehen, wie seine Mannschaft dem großen Favoriten beachtlich trotzte und ihn am Abwehrbollwerk verzweifeln ließ.

Und doch fühlte es sich für Baumgart nie sicher an, dass es tatsächlich zum Punktgewinn reichen könnte. Nicht einmal nach dem Ausgleichstreffer von Benedict Hollerbach (83.) nach Patzer von Bayern-Torwart Jonas Urbig, der die Münchner Führung durch Leroy Sané (75.) egalisierte.
Berlin-Trainer Baumgart: „Gezeigt, dass wir noch da sind“
„Ich war bis zum Abpfiff angespannt und habe nie das Gefühl gehabt, dass das hier mit einem Punkt ausgeht“, sagte Baumgart. Derweil sei das, was sich am Samstag in Köpenick abspielte, „weit weg von einer Sensation“, so Baumgart: „Wir haben einen Punkt geholt gegen eine sehr gute Mannschaft. Den nehmen wir gerne mit.“ Nach dem überraschenden 2:1 beim Champions-League-Anwärter Eintracht Frankfurt in der Vorwoche folgte der nächste Achtungserfolg.
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„Da hat, glaube ich, keiner mit uns gerechnet. Wir haben klar gezeigt, dass wir noch da sind, dass wir noch lange nicht abschenken“, sagte Baumgart: „Wir wollen die Klasse halten. Das zeigen die Jungs. Jetzt haben wir uns mit zwei Ergebnissen belohnt.“ Sieben Punkte betrug der Vorsprung auf Relegationsrang 16 am Samstagabend – neun Spiele verbleiben. Und im Endspurt des Abstiegskampf ist Steffen Baumgart dann auch wieder hautnah dabei. (sid/mb)
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