Warum Laschet Maaßen einfach machen lässt
Armin Laschet bleibt in Sachen Hans-Georg Maaßen (beide CDU) ruhig – und lehnt ein Machtwort in Richtung des umstrittenen Bundestagskandidaten ab – distanzierte sich aber gleichzeitig von dessen jüngsten Äußerungen. In der Gesprächsreihe „Brigitte live“, in der auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zu Gast war, erzählte der Kanzlerkandidat der Union außerdem, was er vom Thema Gendern hält.
„Ich habe einfach nicht die Absicht, jede Bemerkung, die der im Laufe der nächsten Wochen macht, jedes Mal durch eine Positionierung aufzuwerten, die ich selbst dann dagegen halte“, sagte der Unionskanzlerkandidat den Moderatorinnen „Brigitte“-Chefredakteurin Brigitte Huber und Zeitgeschehen-Ressortleiterin Meike Dinklage.
„Klarer Linksdrall“: Maaßen forderte „NDR-Untersuchungsausschuss“
„Was heißt ein Machtwort?“, fragte Laschet in dem Live-Gespräch auf den Ex-Verfassungsschutzchef Maaßen angesprochen, der zuletzt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kritisierte. Seine Position, die er auch als Kanzler durchsetzen werde, sei klar und auch „die Haltung der CDU ist klar“. Bloß weil jemand dann irgendwelche Interviews gebe, vertrete das jedenfalls nicht die Position der CDU, so Laschet.
Der polarisierende Maaßen hatte jüngst mal wieder für Entrüstung gesorgt, indem er öffentlich-rechtlichen Medien tendenziöse Berichterstattung vorwarf. „Ich sehe nicht mehr die Ausgewogenheit der Berichterstattung“, sagte er dem Sender tv.Berlin. Es gebe einen „klaren Linksdrall“. Maaßen sprach von Verbindungen redaktioneller Mitarbeiter zur linksextremen Szene und brachte einen „NDR-Untersuchungsausschuss“ ins Gespräch. Am Sonntagabend betonte er dann, Presse- und Rundfunkfreiheit hätten Verfassungsrang.
Armin Laschet lehnt Gendern für eigenen Sprachgebrauch ab
Laschet bestritt, dass Maaßens Äußerungen zu einem giftigen Klima führen. „Der hat das am Abend revidiert.“ Die Haltung der Union zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk sei glasklar. „Gerade in so einer Zeit wie jetzt, wo es so viele Fake News gibt rund um die Pandemie, ist ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk wichtig. Das ist die Position der gesamten CDU.“ Den Namen Maaßen nahm Laschet nicht in den Mund. Er lehnte es aber ab, sich durch solche Äußerungen die Themen bestimmen zu lassen. „Ich glaube, wir haben in Deutschland im Moment andere Themen als die, die der Kandidat da angesprochen hat.“
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Ein Thema das derzeit in Deutschland in jedem Fall auch hohe Wellen schlägt, ist das Gendern – in Sprache und Schrift. Doch was hält Laschet eigentlich davon? Nicht viel – zumindest für sich selbst – wie er im Live-Talk sagte. „Den Genderstern jetzt immer zu sprechen, passt jedenfalls nicht zu meinem Sprachstil. Wer das aber tut, ist in Ordnung, kann man machen, muss man nicht verbieten, kann man Respekt vor haben, nur meine Sprache ist eine andere.“ (alp/dpa)