„Ich weiß, dass keiner meckert“: Polzin vor hammerharter HSV-Entscheidung
Es dürfte für Merlin Polzin eine der bislang härtesten Entscheidungen dieser Saison werden. Wenn der HSV nach der Länderspielpause Elversberg empfängt (28.3.), hat der Trainer die Qual der Wahl. Mit Davie Selke, Ransford Königsdörffer und Robert Glatzel stehen alle drei Top-Angreifer zur Verfügung, aber nur einer wird von Beginn an spielen. „Eine geile Situation“, wie Polzin sagt. Und zugleich eine hammerharte.
Als die HSV-Profis am Montagnachmittag in ihre Trainingswoche starteten, waren alle drei Torjäger dabei. Selke (17 Saisontore), der zuletzt gelbgesperrt war und zudem an einer Bindehautentzündung litt. Königsdörffer (elf Saisontreffer), der in Magdeburg mit zwei Toren als Selke-Ersatz begeisterte. Und Comebacker Glatzel (sieben Saisontore), der wieder zur Verfügung steht. Alle drei sollen auch am Mittwoch, bei einem Test unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen einen Regionalligisten, zum Einsatz kommen.
Spielt der HSV weiterhin nur mit einer Spitze?
Wer darf danach gegen Elversberg ran? Setzt Polzin weiterhin auf ein 4-3-3 mit einer Spitze, würde kein Weg an Dauer-Knipser Selke vorbeiführen. Königsdörffer müsste trotz seines jüngsten Doppelpacks auf die Bank, auch Glatzel bleibt vorerst die Joker-Rolle. Oder denkt der Trainer um und setzt auf zwei Spitzen?

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„Es wird jetzt keinen Grund dafür geben“, stellte Polzin am Montag fest. Lediglich im Laufe eines Spiels könne sich das System zugunsten einer zweiten Spitze verändern, denn: „Wenn man drei Stürmer mit so viel Qualität hat, macht es in gewissen Phasen auch Sinn, den Gegner vielleicht mal zu überraschen und noch mehr Präsenz zu haben. Da kann man sicher drüber nachdenken.“

HSV-Trainer Polzin freut sich über die Qual der Stürmer-Wahl
Vorerst aber bleibt es bei einer Spitze und zwei Top-Stürmern, die auf der Bank Platz nehmen müssen. Polzin ahnt: „Das sind anspruchsvolle Entscheidungen, aber ich weiß, dass keiner rummeckert. Und wenn wir dann wechseln, haben wir nochmal ordentlich Qualität, die wir nachlegen können. Das macht dann auch Eindruck auf den Gegner.“
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Der Coach ist sich sicher, dass jeder seiner Angreifer die mitunter schwierige Situation ohne zu murren annehmen wird. So, wie es im Wintertrainingslager im türkischen Belek vereinbart wurde: „Da haben wir zusammengesessen und gesagt, dass wir es gemeinsam bis zum Ende durchziehen.“ Polzin fordert: „Wir sind in einer guten Situation, aber haben noch acht Spiele, in denen alles passieren kann. Das Letzte, was wir machen, ist nachzulassen oder weniger zu arbeiten.“ Alle drei Stürmer seien auf ihre Weise wichtig: „Wir brauchen die unterschiedlichen Qualitäten, wie sie jetzt Ransi in Magdeburg gezeigt hat. Wir brauchen aber auch wieder Davies Präsenz und Bobbys Qualität im letzten Drittel.“
Glatzel feierte in Magdeburg sein HSV-Comeback
Insbesondere Glatzel könnte gegen Elversberg als Joker zu einem schon deutlich wichtigeren Faktor werden als bei seinem Kurz-Comeback in Magdeburg. Der Test am Mittwoch soll ihn einen großen Schritt weiterbringen. „Das Ziel ist, dass er in jedem Fall 45 Minuten auf dem Platz stehen wird“, so Polzin. Danach würde der Dreikampf im HSV-Sturm noch heißer werden. Derzeit aber ist Selke der klare Platzhirsch.
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