„Wäre ohne ihn nicht möglich“: Wie Bank-Kapitän Schonlau dem HSV hilft
Eine Situation wie diese hat er beim HSV noch nicht erlebt. Jahrelang war Sebastian Schonlau gesetzt und fehlte nur, wenn er gesperrt oder verletzt war. Derzeit aber ist der Kapitän außen vor. Keine einzige Minute kam er in den vergangenen vier Partien zum Einsatz – und erhält nun dennoch einen Ritterschlag seines Trainers.
Davon, dass Merlin Polzin keine Rücksicht auf Namen oder Verdienste nimmt, kann Schonlau wie kein anderer aktueller HSV-Profi ein Lied singen. Nachdem er zum Rückrundenstart nicht fit war, verlor er zunächst seinen Stammplatz, erhielt dann Mitte Februar in Regensburg (1:1) eine neue Chance. Die allerdings konnte er nicht nutzen. Seitdem sitzt Schonlau draußen. Weil Dennis Hadzikadunic und Daniel Elfadli sich im Abwehrzentrum ideal ergänzen und kaum einen Schnitzer erlauben.
HSV-Kapitän Schonlau gibt trotz Reservistenrolle Vollgas
Wie geht der Kapitän damit um? Polzin legt großen Wert auf die Feststellung, wie wichtig Schonlau auch weiterhin für seine Mannschaft sei. „Es ist ganz wichtig zu betonen, dass es ohne sein Verhalten im Moment gar nicht möglich wäre, diese Ergebnisse zu erzielen und solche Leistungen zu zeigen.“ Schonlau halte die Trainingsqualität hoch und mache seine Kollegen dadurch besser: „Wenn du als Stürmer gegen ihn pressen musst, wird es wahrscheinlich am Wochenende eher einfacher, als es im Training ist.“

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Was dem Trainer besonders gefällt, ist Schonlaus Verhalten neben dem Platz: „Er geht als Führungsspieler voran, hat die Jungs im Griff und hinter sich. Er ist lautstark und voll dabei. Auch in der Kabine – das lässt er sich nicht nehmen.“ Und die Szenen, wie Schonlau nach Spielen mit seinen Kollegen und den Fans jubelt, verdeutlichen, dass er niemandem etwas neidet. Klar ist für Polzin aber auch: „Man darf es nicht verwechseln. Es ist nicht so, dass er sagt, wie toll Loic (HSV-Assistenztrainer Favé, die Red.) und ich sind, weil wir ihn nicht spielen lassen. Er ist ordentlich angefressen, hat aber einen guten Umgang damit gefunden, um zu wissen, was wichtig für die Mannschaft ist.“
Wann darf Schonlau wieder für den HSV spielen?
Vorerst dürfte sich an Schonlaus Reservistenrolle nicht viel ändern. Weder Hadzikadunic (drei gelbe Karten) noch Elfadli (sieben) droht aktuell eine Sperre. Sollte sich die Situation ändern, stünde Schonlau mit seiner Erfahrung aus 166 Zweitligaspielen bereit. „Wir werden ihn definitiv noch brauchen“, stellt Polzin fest.
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Schonlau bleibt nichts anderes übrig, als geduldig zu sein. Der 30-Jährige ist bereit, alles dem großen Ziel Aufstieg unterzuordnen. Gelingt es, wäre auch Schonlau nach dann fünf HSV-Jahren am Ziel seiner Träume – wenn auch in einer anderen Rolle als gedacht.
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