Feuer! Schockmoment für deutschen Biathlon-Star vor Saison-Finale
Den ersten Schockmoment mussten Franziska Preuß und ihre Teamkollegen schon vor dem Showdown verkraften. Auf der rund 2000 Kilometer langen Strecke von der Pokljuka an den Holmenkollen fing der deutsche Wachstruck Feuer, die Hinterachse stand in Flammen.
Dank einer schnellen Reaktion der Fahrer war der Brand fix wieder gelöscht, die Fahrt konnte durch die Sonder-Nachtschicht einer Werkstatt rechtzeitig fortgesetzt werden. Und so dürfen die deutschen Biathleten zum Weltcupabschluss doch noch auf schnelles Material hoffen.
Preuß nimmt 20 Punkte Vorsprung mit ins Weltcupfinale
Das wird auch dringend nötig sein, denn die Lage in der Gesamtwertung ist für Preuß auch so schon brenzlig genug. Lou Jeanmonnot sitzt ihr vor dem finalen Renndreierpack mit 20 Punkten Rückstand im Nacken – der „Traum” von der ersten großen Kristallkugel für Deutschland seit Laura Dahlmeier 2017 könnte auf der Zielgeraden in Rauch aufgehen. Dabei ist die Sehnsucht der Bayerin unfassbar groß, den Gewinn des Gesamtweltcups würde sie gar noch höher einstufen als ihre vier Medaillen bei der WM in Lenzerheide.
„Das ist eine der größten Leistungen, die man erreichen kann. Da zählt nicht nur ein Tag, sondern viele Tage zwischen November und März”, erklärte Preuß: „Es ist echt cool, wenn man das gewinnt. Das wäre vielleicht einen Ticken wichtiger für mich.” Seit dem 14. Dezember und damit bereits seit 14 Rennen läuft sie im begehrten Gelben Trikot, lag zwischenzeitlich gar schon 213 Zähler vor ihrer französischen Rivalin. Doch die ließ eben nie locker – und schaffte damit die Voraussetzungen für einen Krimi am legendären Holmenkollen.
Preuß: „Ich gebe einfach mein bestes“
Der Trend spricht vor dem Weltcupfinale mit 270 zu vergebenden Punkten gar klar für Jeanmonnot, in acht der vergangenen zehn Weltcuprennen landete sie vor Preuß. Doch die will sich davon nicht nervös machen lassen. „Noch habe ich den kleinen Vorteil”, betonte die Verfolgungs-Weltmeisterin: „Ich gebe einfach mein Bestes, mehr kann man eh nicht machen.” Sie wolle die Gesamtsituation im Sprint am Freitag (16.15 Uhr), der Verfolgung am Samstag (15.50 Uhr) und dem Massenstart am Sonntag (13.15 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) ausblenden.

„Wir laufen beide eine super gute Saison, und egal wie es ausgeht, können wir trotzdem stolz darauf sein, was wir geschafft haben”, sagte die 31-Jährige. Es sei „ein hochklassiger Kampf”, ergänzte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling. Er glaube „ganz fest, dass die Franzi” als erst sechste Deutsche den Gesamtweltcup hole. Im Endspurt zähle nun einfach „jeder Punkt”, so Preuß.
Preuß kann noch mehrere Kristallkugeln gewinnen
Zumal sie bei sieben Zählern Vorsprung auf Justine Braisaz-Bouchet auch noch die kleine Kristallkugel im Sprint-Weltcup holen könnte, die Disziplinwertung im Massenstart führt sie gar mit 41 Punkten vor der Schwedin Elvira Öberg an. Doch nach so vielen Monaten im Gelben Trikot wären das ohne Triumph im Gesamtweltcup nur Trostpreise.
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Auf gewohnt gut gewachste Skier kann sie bei angekündigten Plusgraden jedenfalls hoffen. „Bereit für eine entscheidende Woche!“, schrieb der Deutsche Skiverband (DSV) und postete ein Foto des in Oslo angekommenen Wachstrucks. (sid/mb)
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