Der nächste Warnstreik in Hamburg: Diese Bereiche sind betroffen
Die Gewerkschaft Verdi ruft alle Beschäftigten der Stadt Hamburg für Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen sind alle Behörden und Bezirksämter, auch die Mitarbeiter von Bauhöfen, Service-Centern oder Jugendämtern. Es geht um bessere Bedingungen bei der Altersteilzeit.
Mit dem Warnstreik will Verdi erreichen, dass der neue rot-grüne Senat Verhandlungen über einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit für die städtischen Mitarbeiter aufnimmt. Die Behördenmitarbeiter sind zwar auch Teil des Öffentlichen Dienstes, werden aber nach dem „Tarifvertrag der Länder“ bezahlt, anders als etwa die Mitarbeiter von Krankenhäusern, Kitas oder dem Flughafen, die vor wenigen Wochen gestreikt haben. Deren Tarifvertrag wird derzeit in Potsdam verhandelt und befindet sich in der Schlichtung.
Behördenmitarbeiter zum Warnstreik aufgerufen
Die Streikenden wollen ihren Forderungskatalog am Mittwoch um 12.45 Uhr an die bisherigen Fraktionsvorsitzenden der Hamburgischen Bürgerschaft übergeben. Es werden rund 800 Teilnehmer erwartet.
Für die Angestellten der Stadt, die nun zum Warnstreik aufgerufen sind, hat Verdi im Dezember 2023 sehr erfolgreich verhandelt: Im Tarifvertrag der Länder wurden die Grundgehälter ab November 2024 um einen Sockelbetrag von 200 Euro erhöht und seit Februar 2025 bekommen die Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Gehalt. Außerdem haben sie 3000 Euro steuerfrei als Inflationsausgleichszahlung bekommen. Der Vertrag gilt auch für Hamburgs Landesbeamte und Pensionäre und erhöht die Personalkosten der Stadt bis um insgesamt mehr als 900 Millionen Euro.
Der Tarifvertrag der Länder gilt bis Oktober 2025, das heißt: Für mehr Geld dürfte derzeit nicht gestreikt werden. Für eine tarifliche Regelung zur Altersteilzeit gilt die Friedenspflicht aber nicht, da es eine solche bisher im Tarifvertrag der Länder nicht gibt.
Das könnte Sie auch interessieren: Öffentlicher Dienst: Was verdienen die Streikenden eigentlich?
Die Mitarbeiter seien überarbeitet, so Nicole Drücker, Vorsitzende des Fachgruppenvorstandes Öffentlicher Dienst: „5000 Stellen im Öffentlichen Dienst in Hamburg sind derzeit nicht besetzt. Die Arbeit wächst uns buchstäblich über den Kopf. Die jahrzehntelange Arbeit in Überlast macht viele krank. Deswegen brauchen wir einen neuen Tarifvertrag Altersteilzeit, damit diese Kollegen und Kolleginnen nicht einfach wegbrechen, sondern geplant in die Rente gehen können.“
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.