Hamburger Abwehr-Biest Bombek hatte NFL-Angebot
Football-Spieler, die „nebenbei“ einem Hauptberuf nachgehen – damit konnte der diese Woche gefeuerte Trainer der Hamburg Sea Devils, Ted Daisher, nichts anfangen. Jan-Phillip Bombek ist so einer. Und dennoch zählt er zu den auffälligsten Spielern im Team.
Der 24-Jährige hatte schon einst den Traum, richtiger Football-Profi zu werden. Er ging auf eigene Kosten in die USA und erkämpfte sich einen Platz in der Top-College-Mannschaft der Colorado State University. Die Los Angeles Rams aus der NFL wurde sogar auf Bombek aufmerksam, ein Vertrag lag vor – dann kam Corona, der Lockdown, kein Visum mehr. Aus der Traum.
Hamburg Sea Devils: Jan-Philipp Bombek spielte für die Colorado State Rams und hatte NFL-Angebot
Nun ist der Linebacker wieder zurück in seiner Heimat Hamburg und spielt in der neuen European League of Football (ELF) für die Sea Devils. „Für Europa ist das Niveau gar nicht schlecht“, sagt Bombek im Gespräch mit der MOPO. „Mit dem Spitzenniveau im College Football kann das aber natürlich nicht mithalten. Das ist schon eine andere Liga.“
Eigentlich wollte er auch gar nicht mehr spielen, „doch meine Kumpels im Team haben mich bequatscht”. Im normalen Leben ist Bombek Personalberater für IT-Spezialisten, ein Fulltime-Job. Dazu kommen die Trainingseinheiten und die Spiele. „Football ist ein schlechtes Hobby”, sagt er lachend im Hinblick auf die obligatorischen Blessuren. „Aber ich spiele, um Spaß zu haben. Das ist mein Ziel – und vielleicht dann am Ende noch ein Titel.”
Hamburg Sea Devils: Bombek mit starkem Saisonstart – Abwehr mit Kasim Edebali
Nach Hobby-Football sieht das, was das Abwehr-Biest zeigt, keineswegs aus. Nicht Ex-NFL-Star Kasim Edebali ist bislang der größte Schreck der gegnerischen Quarterbacks. Regelmäßig werden sie von Bombek zu Boden gebracht. „In der Defense sind wir in der Liga sicher mit am besten aufgestellt.“
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Über die Entlassung von Daisher dürfen die Spieler nicht sprechen. Bombek kennt aber den nun für die gesamte Abwehr verantwortlichen Coach Kendral Ellison gut. „Wir haben bei den Huskies noch zusammengespielt.“ Seine Prognose: „Es wird sich bei uns nicht viel verändern.”
Das ist keine gute Nachricht für die Berlin Thunder, die am Sonntag (18 Uhr) ins Stadion Hoheluft kommen.