„Habe mich entschuldigt“: HSV-Coach Polzin und die üblen Erinnerungen an Elversberg
An das Hinspiel in Elversberg hat Merlin Polzin denkbar schlechte Erinnerungen. Mit 2:4 vergeigte der HSV Ende Oktober im Saarland, Hamburgs Trainer – damals noch Assistent unter Steffen Baumgart – wurde zudem fünf Minuten vor dem Ende mit Gelb-Rot auf die Tribüne geschickt. Erlebnisse, die er nicht vergessen hat. Vor der Revanche am Freitag im Volkspark (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) stellt Polzin fest: „Ich kann nicht sagen, dass es nie wieder passieren wird. Aber ich versuche, es abzustellen.“
Wegen wiederholten Meckerns hatte sich Polzin in Elversberg erst Gelb und später den Feldverweis eingehandelt. Ausgangspunkt war zuvor die Hinausstellung von HSV-Mittelfeldmann Jonas Meffert, über die sich Polzin aufregte. Noch in der Kabine trat der 34-Jährige damals vor die Mannschaft: „Es war mir wichtig, dass ich mich direkt nach dem Spiel bei der Mannschaft, unserem Verein, aber vor allem auch bei den Schiedsrichtern für mein Verhalten entschuldigt habe.“
HSV-Trainer Polzin ist zuletzt deutlich ruhiger geworden
In jedem Fall scheint Polzin aus dem Elversberg-Frust gelernt zu haben. Seit er den HSV als Cheftrainer betreut, wirkt er an der Seitenlinie deutlich ruhiger und vertiefter als noch zu Zeiten als Assistent, in denen er die Partien fast ausnahmslos im Sitzen auf der Bank verfolgte. „Es ist wichtig, dass man aus diesen Dingen lernt und die Konsequenzen trägt“, sagt er rückblickend. „Das habe ich in dem Fall getan und versuche jetzt als Cheftrainer von außen Einfluss auf die Spieler zu nehmen, aber mich weniger auf die Schiedsrichterleistung oder die gegnerische Bank zu konzentrieren.“

Dennoch erwartet Polzin auch diesmal einen heißen Kampf gegen die von Horst Steffen trainierten Elversberger. Erneut könnte es hitzig werden, denn auch die SVE-Bank ist bekannt dafür, voll mitzugehen. Auch darauf bereiteten sich Polzin und seine Assistenten Loic Favé und Richard Krohn vor: „Wir haben das Hinspiel in dieser Woche thematisiert für unser Trainerteam, weil wir wissen, was auf uns zukommt.“ Insbesondere sportlich, denn: „Elversberg hat eine super Entwicklung genommen. Sie arbeiten als Klub nachhaltig und spielen sehr attraktiven Fußball, der uns vor die eine oder andere Herausforderung stellen wird. Horst Steffen schafft es immer wieder, jeden Gegner vor Probleme zu stellen.“
Für den HSV könnte es am Freitag erneut hitzig werden
Durchaus möglich, dass es auch diesmal zwischen den Bänken herausfordernd zugeht. Polzin ist auf alles vorbereitet: „Natürlich habe ich eine sehr energiereiche Trainerbank in meinem Rücken, die auch versucht, maximal Einfluss zu nehmen. Aber wir versuchen, das Ganze so zu kanalisieren, dass meine Mannschaft maximal davon profitiert.“
Das könnte Sie auch interessieren: Damit er bleibt: Polzin kämpft um Vertrag für HSV-Torjäger Selke
Damit es diesmal die Elversberger sind, die mit Wut im Bauch die Rückreise antreten müssen.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.