Hamburgs gefährlichste Ecke für Radfahrer: So geht es mit dem Crash-Kreisel weiter
Für Radfahrer gibt es in Hamburg keine unfallträchtigere Umgebung als den Klosterstern. Dutzende Unfälle mit Verletzten ereigneten sich hier in den letzten Jahren. Die Grüne Bezirksfraktion Eimsbüttel hat sich des Problems angenommen und meldet sich nun mit neuen Zahlen. Und erklärt, wie es mit dem Crash-Kreisel weitergeht.
22 verletzte Radfahrer – das ist die traurige Bilanz des Jahres 2023. Und auch im vergangenen Jahr hat die komplizierte Verkehrsführung am Klosterstern nach Angaben der Grünen Bezirksfraktion Eimsbüttel zu 13 Unfällen mit verletzten Radfahrern geführt. Damit gehört der Klosterstern weiterhin zu den unfallträchtigsten Stellen der Stadt.
Die Geschichte des gefährlichen Kreisverkehrs
Vor zehn Jahren war die Lage am Kreisverkehr ähnlich dramatisch: Durchschnittlich alle vier Wochen wurde ein Verkehrsteilnehmer von einem Autofahrer verletzt, die „Zeit“ titulierte den Klosterstern 2015 als „Bummkreisel“. 2016/2017 wurde der Unfallschwerpunkt unter Bürgerprotesten umgebaut, der Radweg vom Bürgersteig auf die Straße verlegt. Von zwei Fahrspuren blieb eine übrig. Im Jahr 2020 wurde der Radweg durchgehend rot eingefärbt. Geholfen hat das bisher wenig.
„Wir wollen keinen Schnellschuss“, sagte Kathrin Warnecke, Fraktionschefin der Grünen im Bezirk Eimsbüttel, Ende 2024. Ihre Fraktion hatte in der Bezirksversammlung einen Antrag zum Klosterstern eingebracht. Das Ziel: Eine Unfallkommission sollte über ihre Einschätzung zur Lage am Kreisel berichten.
Grüne: Es wird „bereits intensiv an Lösungen gearbeitet“
Nun meldete sich die Bezirksfraktion erneut zu Wort: „Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) hat mitgeteilt, dass der Klosterstern bereits seit einiger Zeit im Fokus der Unfallkommission steht“, heißt es in einer Mitteilung. Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) untersuche derzeit in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Büro, welche Anpassungen geeignet seien, um die Unfallzahlen zu senken.
„Die hohe Unfallrate am Klosterstern zeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht“, betont Fraktionsmitglied Luise Rosemeier. „Wir freuen uns, dass bereits intensiv an Lösungen gearbeitet wird. Unser Ziel ist es, die Sicherheit für Radfahrende nachhaltig zu verbessern und damit der Vision Zero – null Verkehrstote und Schwerverletzte – ein Stück näher zu kommen.“
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Die Grünen Bezirksfraktion werde den Prozess weiterhin eng begleiten und sich dafür stark machen, dass die Untersuchungsergebnisse in konkrete Verbesserungen für Radfahrer:innen am Klosterstern münden, so die Fraktion. (mp)
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