Waldbrand in Kalifornien
  • Feuerwehrkräfte kämpfen gegen den Waldbrand im Plumas National Forest.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Noah Berger

Wegen Dürre und Waldbränden: US-Gouverneur ruft zum Wassersparen auf

Wälder werden von Feuerwalzen verschlungen, Wildtiere fliehen vor den Flammen, die kalifornische Feuerwehr versucht alles, um der Lage Herr zu werden. Die Bilder von der Westküste der USA könnten erneut einem Endzeit-Film entstammen. Der Gouverneur Kaliforniens hat die Menschen nun zum Wassersparen aufgerufen – zunächst auf freiwilliger Basis.

„Der amerikanische Rasen ist unantastbar“, erklärt Steve Maviglio, ein  politischer Berater der Demokraten, gegenüber Journalisten der „Los Angeles Times“. Immer wenn den Amerikanern jemand sagen würde, sie könnten ihn nicht grün halten, gebe es Ärger.

Doch wegen der Brände, der anhaltenden Dürre und steigender Temperaturen hat Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom die Einwohner des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates dennoch zum Wassersparen aufgerufen.

Kalifornien: Gouverneur ruft zum Wassersparen auf

Die Menschen sollten im Vergleich zum Vorjahr freiwillig 15 Prozent weniger Wasser verbrauchen, sagte er am Donnerstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Der Appell richte sich nicht nur an die Bevölkerung allgemein, sondern auch an die Industrie und die Landwirtschaft.

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Die Bürger sollten kürzer duschen, etwaige Lecks in Leitungen reparieren und ja, auch den Rasen weniger häufig bewässern. Es gehe um „gesunden Menschenverstand“, betonte Newsom. Zugleich kündigte der Politiker der Demokraten an, der im April ausgerufene Dürre-Notstand werde um neun weitere auf nunmehr 50 der 58 Bezirke Kaliforniens ausgeweitet. Dies entspreche etwa 42 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates.

Feuerwehr kämpft gegen mehrere Brände in Kalifornien

Der Gouverneur und seine Helfer haben die Notwendigkeit drastischerer Maßnahmen noch zurückgewiesen. Sie erklärten, dass die Wasserressourcen in den verschiedenen Teilen des Staates variieren und nicht alle 58 Bezirke sich in einer Notsituation befänden. So scheint Südkalifornien in besserer Verfassung als andere Gebiete zu sein. Außerdem sei Kalifornien kein „Nanny“-Staat, sagt Newsom der „Los Angeles Times“. „Wir versuchen, nicht unterdrückend zu sein.“ Niederschläge und die Schneedecke in den Bergen, die gewöhnlich die Wasserreservoire füllen, sind bereits auf einem kritischen Tiefstand. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern verschärft der Klimawandel zudem Trockenheit, Hitze und Wetterextreme, die zu noch heftigeren Waldbränden beitragen können.

Die Feuerwehr kämpft in Kalifornien derzeit gegen mehrere Brände. Im Plumas National Forest loderten die Flammen und nahe dem Redwood Valley im Bezirk Mendocino habe ein Feuer ein Gebäude zerstört, meldete die Feuerschutzbehörde Calfire. Mehrere Bewohner mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. (vd/dpa)

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