Schon jetzt 48 Teams bei der WM 2026: Sind 2030 noch mehr Nationen dabei?
Die Expansion der Fußball-Wettbewerbe hat unter FIFA-Chef Gianni Infantino enorme Ausmaße angenommen. Die neueste Idee könnte aber selbst für den Präsidenten des Weltverbandes eine Spur zu weit führen.
Eine weitere Aufblähung der Weltmeisterschaft von jetzt schon 48 auf 64 Mannschaften für das Turnier 2030 steht nach einem entsprechenden Vorschlag aus Südamerika aber im Raum und beschäftigt die Top-Funktionäre.
Ignacio Alonso fordert Teilnahme von 64 Nationen
Bei der Sitzung des FIFA-Councils Anfang März überraschte der Uruguayer Ignacio Alonso seine Kollegen unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes mit dem Vorschlag, für das Turnier in fünf Jahren das Teilnehmerfeld einmalig um nochmals 16 Teams von 48 auf 64 zu erweitern.

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Uruguay bekam wie Argentinien und Paraguay aus Anlass des 100-jährigen WM-Jubiläums bereits ein Eröffnungsspiel zugesprochen. Anschließend sind Spanien, Portugal und Marokko die Co-Gastgeber. Hintergrund könnte sein, dass Alonso auf mehr Spiele in seinem Heimatland hofft.
Betretenes Schweigen nach dem Vorschlag von Alonso
Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf Sitzungsteilnehmer über betretenes Schweigen in der Funktionärsrunde nach dem Alonso-Vorstoß. Allerdings muss sich das Council mit allen offiziell vorgebrachten Ideen seiner Mitglieder beschäftigen.
Die Ausdehnung der WM von 32 auf 48 Teams erstmals für das Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada sowie die Einführung der neuen Klub-WM mit gleich 32 Teams wurden zuerst ähnlich lanciert und dann konsequent umgesetzt. Infantino selbst hält sich noch bedeckt, aber aus der FIFA-Administration kommen Bedenken bezüglich der praktischen Umsetzung. Offiziell heißt es: „Die Idee wurde zur Kenntnis genommen, da die FIFA die Pflicht hat, jeden Vorschlag eines ihrer Ratsmitglieder zu prüfen.“
Ceferin lehnt WM-Vergrößerung ab
Die Europäer tun sich mit einem Urteil leichter. Noch mehr WM-Teams werden klar abgelehnt. „Es ist eine schlechte Idee“, sagte UEFA-Chef Aleksander Ceferin und führte aus: „Das ist keine gute Idee für die WM und nicht für unsere Qualifikation. Ich unterstützte diese Idee nicht“, sagte der Slowene.

Schon jetzt stellt Europa 16 WM-Teams. Die Belastung der Profis der Top-Klubs soll nicht weiter erhöht werden. Ceferin monierte auch das überfallartige Vorgehen: „Ich weiß nicht, woher die Idee kommt. Es ist komisch, dass wir vorher nichts wussten.“
Am 15. Mai folgt der nächste FIFA-Kongress
Der nächste große Termin der Fußball-Funktionäre ist der FIFA-Kongress in Asunción am 15. Mai. In der Hauptstadt Paraguays findet kurz zuvor auch das nächste Council-Meeting statt. Will Infantino die Idee schnell aus der Welt schaffen, so tut er das eben dort. Gibt es keine klare Absage, werden die Spekulationen weitergehen, dass möglicherweise nicht nur der Uruguayer Alonso die Idee von noch mehr WM-Teams charmant fände. (dpa/vb)
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