Es kostete 58 Millionen Euro: Darf in diesem neuen Stadion nicht gespielt werden?
Beim vergangenen Heimspiel des Regionalliga-Kultklubs FC Carl Zeiss Jena gegen den Halleschen FC kam es zu Ausschreitungen auf den Tribünen. Das Spiel musste dafür fast eine Stunde lang unterbrochen werden. Wie der MDR berichtet, verweigert die Stadt Jena nun die Erteilung einer Profi-Lizenz für das Stadion.
Nicht zum ersten Mal kam es in der neuen ad hoc Arena zu Krawallen. Immer wieder wird die fehlende Sicherheitsinfrastruktur des Stadions kritisiert. Fans aus Halle war es am Freitag gelungen, in den Innenraum zu kommen, mit dem Versuch, den Jena-Block zu stürmen. Die Ordner und Polizisten mussten eingreifen und die beiden Fangruppen voneinander trennen.
Letztes Jahr kam es mehrmals zu Ausschreitungen
Schon letztes Jahr hatte es schwere Ausschreitungen beim Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt gegeben. Damals war die traurige Bilanz: 80 Verletzte, darunter Fans, Ordner und Polizisten. Die Stimmung zwischen dem Verein, den Jena-Fans und den Sicherheitskräften gilt als erhitzt.

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Nun hat die Stadt Jena laut MDR dem Verein die Konformitätserklärung für die Stadion-Sicherheit verweigert. Dieses Dokument ist jedoch essenziell für eine Spielgenehmigung in der 3. Liga. Der FC Carl Zeiss könnte also ohne diese Genehmigung nicht in seinem Stadion Drittliga-Fußball spielen.
Heimfans und Gästefans stehen auf derselben Tribüne

Das Problem: Das 58 Millionen Euro neue Stadion wurde erst letztes Jahr eröffnet. Kurioserweise sind in der ad hoc Arena die Blöcke der Gäste- und Heimfans auf derselben Tribüne. Dies führt immer wieder zu unübersichtlichen Situationen. Ursprünglich sollten die Heimfans beim Umbau von der Südkurve auf die Nordkurve umziehen. Allerdings weigerte sich die Fanszene umzuziehen und protestierte.

Der Verein gab nach und so blieben die Heimfans auf der Südkurve in der Nähe der Auswärtsfans. Die Stadt wird das fehlende Dokument wohl nur herausgeben, wenn die Heim- und Gästefans nicht mehr auf derselben Tribüne sind.
Stadt Jena besteht verlangt neues Sicherheitskonzept
In einem Interview mit „Sport im Osten“ bestätigte Benjamin Koppe, der Sicherheitsdezernent der Stadt, dies: „Es geht grundsätzlich darum, dass wir uns anschauen: Ist das Sicherheitskonzept für den Spielbetrieb, wie wir es jetzt wahrnehmen, geeignet – insbesondere auch für die Risikospiele. Es muss halt ausgeschlossen sein, dass zwei Fanlager aufeinandertreffen.“
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Momentan steht Carl Zeiss als Dritter nicht auf einem Aufstiegsplatz, trotzdem geht es für den Verein darum, so schnell wie möglich eine Lösung für das Problem zu finden. Die Jena-Fans werden weiterhin darauf bestehen, dass sie nicht ihre Kurve verlassen müssen.
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