• Andrea Petkovic steht im Finale der Hamburg European Open.
  • Foto: WITTERS

Finale! Die Petko-Party geht weiter

Letzte Woche noch auf dem heiligen Rasen in Wimbledon, am Sonntag im Finale von Hamburg: Andrea Petkovic steht nach einem Dreisatzsieg (7:6, 4:6, 7:5) gegen Jule Niemeier (Dortmund) kurz vor der Krönung am Rothenbaum. Für die 33-Jährige ein nicht geglaubtes Highlight im Herbst ihrer Karriere. Die Petko-Party geht weiter!

Als sie nach drei Stunden ihren dritten Matchball verwandelte, riss Andrea Petkovic beide Arme in die Höhe und schrie ihre Freude in den Hamburger Sommerhimmel. Aus den Boxen ertönte passenderweise der George-Harrison-Hit „I’ve got my mind set on you”, nur auf ihr obligatorisches Siegertänzchen verzichtete die Darmstädterin: „Ich bin viel zu müde und schaff’ das jetzt nicht mehr, sorry“, entschuldigte sie sich im Interview nach dem Match beim Publikum, „ich werde jetzt 23 Stunden schlafen, damit ich morgen fit für das Finale bin“, sagte sie erschöpft.
Gegen die 13 Jahre jüngere Niemeier hatte Petkovic vor allem im ersten Satz immer wieder mit dem Sonnenlicht zu kämpfen und servierte rund ein halbes Dutzend Doppelfehler. Petkovic, in diesem Jahr auch offiziell als Rothenbaum-Turnierbotschafterin im Einsatz, biss sich zurück ins Match und profitierte schlussendlich von ihrer Geduld und Erfahrung: „Ich denke, man hat heute gesehen, dass im deutschen Damentennis ein Generationenwechsel ansteht, Jule hat einfach unglaublich gespielt. Heute hat sich aber noch einmal die ältere Generation durchgesetzt.“

Petkovic spielte schon 2003 in Hamburg

Für Petkovic, die im vergangenen Jahr ihr erstes Buch („Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“) geschrieben hat und beim ZDF erste Einsätze als Moderatorin feierte, ist ihr Rothenbaum-Comeback etwas ganz Besonderes: Vor 19 Jahren trat sie an gleicher Stelle als damals 14-Jährige in der Qualifikation an. Ihre Gegnerin im Finale am Sonntag (12 Uhr) ist wieder eine Qualifikantin: Elena-Gabriela Ruse (Rumänien, 154 der Weltrangliste) ist bislang die große Turniersensation. Im Halbfinale gewann sie überraschend gegen die topgesetzte Dayana Yastremska (Ukraine) mit 2:6, 6:1, 6:4. Nach dem Match stammelte sie ins Mikrofon: „Ich stehe noch unter Schock, ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ Für Andrea Petkovic ist es ihr erstes WTA-Finale seit 2015: „Geistig fühle ich mich wieder wie 25. Jetzt muss ich nur noch den alten Gaul, also meinen Körper, pünktlich wieder fit bekommen.“ 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp