Lukas Märtens im Schwimmbecken

Lukas Märtens schwamm in Stockholm Weltrekord über 400 Meter Freistil. Foto: imago images / Bildbyran

„Im Rausch“: Neuer deutscher Star schockt die Schwimm-Welt mit Fabel-Weltrekord

Olympiasieger Lukas Märtens knackt den Weltrekord von Paul Biedermann im Hightech-Anzug und erfüllt sich einen Traum.

Als der „kleine Fan“ den Fabelrekord seines großen Vorbilds geknackt hatte, war Lukas Märtens selbst verblüfft. „Ich habe mich nach dem Höhentrainingslager gut gefühlt und wusste, dass ich in Form bin – aber mit so einer Zeit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte der Schwimm-Olympiasieger, der in seinem ersten internationalen Rennen nach dem Goldtriumph von Paris die Bestmarke von Paul Biedermann im Hightech-Anzug über 400 Meter Freistil unterbot: „Der Weltrekord kam überraschend, das muss ich erst mal sacken lassen.“

Lukas Märtens elf Hundertstel schneller als Biedermann

Als Kind hatte der Magdeburger einst Biedermann, dem WM-Helden von 2009, „nachgeeifert“ – als „kleiner Fan, der aus seiner Region kam“. Jetzt ist eingetreten, was sich der inzwischen 23-Jährige, mit 1,92 Metern gar nicht mehr so klein, schon vor Olympia erträumt hatte: Er hat nach seinem grandiosen Rennen bei den Swim Open in Stockholm in 3:39,96 Minuten endlich den „Landesrekord von Sachsen-Anhalt“ – denn Biedermann stammt aus Halle/Saale. Es freue ihn sehr, dass der Rekord im Bundesland bleibe, schrieb der 38-Jährige, der auf Instagram zur „krassen Leistung“ gratulierte.



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Die Fachwelt staunte, und auch der eigene Trainer wunderte sich. „Lukas hat sich hier in einen Rausch geschwommen“, sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn, „mit so einer Zeit konnte man hier eigentlich noch nicht rechnen.“ In Paris hatte Märtens schon im Hinterkopf gehabt, die fast 16 Jahre alte Marke von 3:40,07 zu brechen. Doch das olympische Becken war nicht tief genug für Weltrekorde, trotz seines furiosen Start-Ziel-Sieges im Rugbystadion „La Défense“ blieb er damals fast zwei Sekunden darüber.

Märtens in der Favoritenrolle bei der WM in Singapur

Weil die Freude über den ersten Olympiasieg eines deutschen Beckenschwimmers seit 36 Jahren riesig war, war ihm anschließend „scheißegal, ob der jetzt gefallen ist oder nicht“. Doch schon im Vorfeld hatte Märtens gesagt: „Aber wenn die Zeit irgendwann fällt, wäre es natürlich eine absolut tolle Story, wenn es einer aus der Region schafft.“

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Der neue deutsche Schwimmstar setzte damit auch ein Ausrufezeichen mit Blick auf die WM in Singapur (11. Juli bis 3. August), bei der er sich nach einmal Silber und zweimal Bronze in den vergangenen drei Jahren zum Weltmeister krönen möchte. Die große Frage ist: Wie weit kann Märtens noch vorstoßen, wenn er endlich mal eine ganze Saison gesund bleibt? Vor seinem Olympiasieg hatte er mehrere Monate Training wegen „etlicher Antibiosen“ verpasst, im Herbst musste er sich wegen anhaltender Nasennebenhöhlenproblemen zweimal operieren lassen.

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Jetzt hat er mit Trainer Berkhahn „im Training vieles umgestellt“, „viel im Ausdauerbereich gemacht“. Eigentlich war nach dem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada alles auf die deutschen Meisterschaften in Berlin (25. bis 28. April) „ausgerichtet“, wie der Coach betonte, auch die Anreise nach Stockholm „verlief etwas holprig, wir kamen erst spät an und konnten hier nicht viel trainieren“. Stoppen ließ sich Märtens davon nicht. (sid/abl)

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