Container im Hamburger Hafen

US-Präsident Donald Trump hat ein gewaltiges Zollpaket verkündet, das auch die Europäische Union hart trifft. Die US-Regierung führt neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf die meisten Importe in die Vereinigten Staaten ein. Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Wegen Trumps Zoll-Irrsinn: Stimmung in Hamburger Wirtschaft wird schlechter

Die Stimmung in Hamburgs Wirtschaft ist im Keller. Laut einer aktuellen Umfrage der Handelskammer sehen viele Unternehmen ihre Lage schlechter als noch vor drei Monaten. Die Aussichten? Ebenfalls düster.

Fast jedes dritte Unternehmen klagt über sinkende Nachfrage, steigende Kosten und fehlendes Personal. Besonders hart trifft es den Groß- und Außenhandel.

Politik in der Kritik – Wirtschaft fordert Reformen

Ein Hauptproblem: Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Zwei von drei Unternehmen sehen darin eines der größten Risiken für die kommenden zwölf Monate.

Unter anderem Trumps protektionistische Wirtschaftspolitik, etwa durch immer neue US-Zölle, sei Hamburger Unternehmen ein Dorn im Auge: „Natürlich sorgen die weltpolitischen Entwicklungen − gerade an unserem stark vom Außenhandel geprägten Standort – für weitere Verunsicherung bei den Hamburger Unternehmen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir die entscheidenden Hebel für eine Stärkung der Wirtschaft in Berlin und Hamburg selbst in der Hand haben“, heißt es von der Handelskammer. Gefordert werden unter anderem Bürokratieabbau, steuerliche Entlastungen und schnellere Verfahren.

Nur wenige Unternehmen zufrieden

618 Firmen beteiligten sich an der Umfrage. 17,3 Prozent bewerteten ihre Geschäftslage als gut. 56 Prozent sprechen von einer „saisonüblichen“ Lage, 26,7 Prozent sehen sie als schlecht. Neben der Politik machen den Unternehmen vor allem die schwache Inlandsnachfrage (55,4 Prozent), hohe Arbeitskosten (49 Prozent) und fehlende Fachkräfte (47,8 Prozent) zu schaffen.

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Die wirtschaftliche Lage schlägt sich auch in den Insolvenzzahlen nieder. 2024 meldeten 849 Unternehmen in Hamburg Insolvenz an – 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt die Zahl erstmals seit der Pandemie auch über dem Niveau von 2019 (746 Fälle). Besonders viele Pleiten gab es im Gastgewerbe, Bau und Handel. Im Grundstücks- und Wohnungswesen stiegen die Insolvenzen sogar um 150 Prozent.

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