„Unsportlich“-Vorwurf von Ex-St. Pauli-Trainer – jetzt ermittelt der DFB
Der Kontrollausschuss des DFB hat ein Ermittlungsverfahren gegen Arminia Bielefelds Trainer Mitch Kniat eingeleitet. Der Grund ist durchaus kurios.
Der 39-Jährige soll sich zum Vorwurf äußern, er habe seinen Torwart angewiesen, in einer Drittliga-Partie eine Verletzung vorzutäuschen. Die entstandene Pause habe er dann für eine Taktik-Besprechung genutzt.
DFB fordert Stellungnahme von Arminia-Coach Mitch Kniat
Wie ein Sprecher des DFB bestätigte, wurde Kniat angeschrieben und zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert. Zunächst hatte die ARD-„Sportschau“ über den Fall berichtet. Der Chefcoach des DFB-Pokalfinalisten, der Bayer Leverkusen im Halbfinale zuletzt sensationell bezwungen hatte, hatte nach dem 2:0-Sieg seiner Mannschaft am Sonntag bei Viktoria Köln eingeräumt, eine „Grauzone“ zu nutzen.

Beim Stand von 1:0 für Bielefeld hatte sich Arminia-Torwart Jonas Kersken ohne erkennbaren Anlass auf den Boden gelegt und eine Behandlung verlangt. Seine Spieler versammelten sich danach flugs bei Kniat. „Der Torwart täuscht eine Verletzung vor, das ist unsportlich“, sagte später Viktoria-Trainer Olaf Janßen, der wegen seines Protestes die Rote Karte erhalten hatte. Janßen hatte zwischen 2016 bis 2017 gut ein Jahr lang für den FC St. Pauli gearbeitet.
Kniat möchte „Grauzonen“ bei Unterbrechungen nutzen
Im Gegensatz zu einer Verletzung bei einem Feldspieler muss sich ein Torhüter nicht außerhalb des Spielfelds behandeln lassen. Die Partie wird in so einem Fall unterbrochen. „Man kann das als unsportlich titulieren“, sagte Kniat in der Pressekonferenz und verwies auf andere aus seiner Sicht ungerechte Regeln.
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„Ich habe ein Wort von den Schiedsrichtern gelernt in den ganzen Jahren, in denen ich Trainer bin: Grauzone. (…) Dann können wir auch die Grauzonen für uns nutzen“, so der DSC-Coach. Ähnlich hatte sich der Trainer schon nach dem Spiel beim 1. FC Saarbrücken im Oktober geäußert. (dpa/vb)
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