Zwischen Taylor Swift und Tim Walter: So sah die Welt beim letzten Irvine-Ausfall aus
Wer den FC St. Pauli ganz frisch für sich entdeckt hat, der muss schon die Altgedienten fragen: Wann spielte der Kiezklub eigentlich zum letzten Mal ohne Jackson Irvine? Die beste Quiz-Antwort lautet: vor Malle.
Der eine oder andere Koffer war schon gepackt, als der FC St. Pauli als ungeschlagener Zweitliga-Tabellenführer am 10. Februar 2024 beim 1. FC Magdeburg antrat. Zwei Tage später sollte es für eine Trainingswoche nach Mallorca gehen. Die heimischen Plätze an der Kollaustraße waren vom Regen durchweicht, eine vernünftige Vorbereitung auf Spiele kaum noch möglich – daher der ungewöhnliche Trip gen Süden schon kurz nach dem regulären Januar-Trainingslager in Benidorm.
Hartel und Kemlein können erste Niederlage nicht verhindern
Irvine, der gerade erst von der Asienmeisterschaft zurückgekehrt war, weswegen der Australier die ersten drei Rückrunden-Spiele verpasst hatte, war auch in Magdeburg nicht dabei. Von den Titelkämpfen in Katar hatte er einen grippalen Infekt mitgebracht und musste sich krank melden. In der Mittelfeld-Zentrale agierten Marcel Hartel und der in der Winterpause ausgeliehene Aljoscha Kemlein, die die 0:1-Niederlage in Sachsen-Anhalt allerdings nicht verhindern konnten. Ein Ergebnis, dass die Flucht in den Süden mental eher noch beförderte.
Scholz besucht die Staaten, St. Pauli fliegt nach Mallorca
St. Paulis erste Punktspielniederlage sorgte für einiges Aufsehen, zumal der angekündigte Mallorca-Trip bereits Kritiker auf den Plan gerufen hatte, die die Nachhaltigkeit einer solchen Maßnahme in Frage stellten. Insgesamt beherrschten aber andere Themen die Schlagzeilen. Viele Deutsche gingen gerade gegen die Vertreibungspläne der AfD auf die Straße. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte die USA, in der damals nicht über Zölle geredet wurde, sondern über den Superbowl – und über die Beziehung von Pop-Superstar Taylor Swift zum Football-Spieler Travis Kelce.
Auch im deutschen Fußball war einiges los: Am Abend gewann Bayer Leverkusen das Bundesliga-Topspiel gegen Bayern München mit 3:0 und näherte sich unaufhaltsam der ersten deutschen Meisterschaft, während HSV-Trainer Tim Walter nach einem 3:4 zu Hause gegen Hannover 96 auf seine bevorstehende Entlassung wartete.

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Andere Zeiten? Ja, Ohne-Irvine-Zeiten eben. Die mallorquinische Sonne tat dem verschnupften Kapitän gut, seitdem stand er in allen 42 Ligaspielen jeweils die kompletten 90 Minuten auf dem Platz, stieg mit seinem Team in die Bundesliga auf und steht nun kurz davor, zum Nachfolger von Carsten Pröpper zu werden, dem 1996 als bislang letzter St. Pauli-Kapitän der Bundesliga-Klassenerhalt gelang.
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Am Ostersonntag gegen Bayer Leverkusen (19.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) wird Irvine dazu nichts beitragen können, außer von außen die Daumen zu drücken. Das Knie meldete sich beim Allesspieler und verordnete eine Pause. Doch statt nach Magdeburg zu fahren, empfängt St. Pauli diesmal den Deutschen Meister in einem ausverkauften Millerntor. Die Auslandsbesuche von Olaf Scholz haben sich erledigt und auch der aktuelle HSV-Trainer Merlin Polzin muss gerade nicht um seinen Job bangen. Nur gegen die AfD auf die Straße zu gehen, dürfte sich in diesen Tagen gerne wiederholen.
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