Neue Zahlen: So viele Migranten hat Hamburg abgeschoben
Weil die Zahl von Schutzsuchenden sinkt, hat sich die Situation in Hamburg in diesem Jahr weiter entspannt, sagt der Sprecher der Innenbehörde. Zugleich steigt die Zahl der Abschiebungen.
In Hamburg ist die Zahl der Abschiebungen ausreisepflichtiger Migranten nach offiziellen Angaben erneut gestiegen. Zugleich kamen in den ersten drei Monaten dieses Jahres weniger Schutzsuchende in der Hansestadt an als im Vorjahreszeitraum, wie der Sprecher der Innenbehörde, Daniel Schaefer, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Bisher acht Prozent mehr Abschiebungen als im erstes Quartal 2024
Im ersten Quartal wurden demnach insgesamt 492 Menschen zurückgeführt. In den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres waren es 454 – ein Plus von gut acht Prozent. 97 Menschen wurden den Angaben zufolge zwangsweise ihn ihr Herkunftsland zurückgebracht, 118 in einen anderen EU-Staat überstellt. 277 Personen seien freiwillig ausgereist.
„Besonders spürbar erhöht hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum die Zahl der Dublin-Rücküberstellungen“, sagte Schaefer. Asylbewerber, die bereits in einem anderen EU-Land um Schutz nachgesucht haben, können nach der Dublin-III-Verordnung in den ersten sechs Monaten nach Einreise in diesen für sie zuständigen Staat zurückgebracht werden.
Mit 118 solcher Rücküberstellungen steigerte sich die Zahl um knapp 50 Prozent zum Vorjahreszeitraum. „Allerdings ist es noch zu früh, um bewerten zu können, inwieweit die neuen Regelungen dazu beitragen“, sagte er. Seit Jahresbeginn sollen sogenannte Dublin-Fälle in Deutschland nur noch Sachleistungen erhalten.
Bislang 19 Flüchtlinge im Hamburger Dublin-Zentrum
Hamburg hatte im Rahmen eines Pilotenfahrens Anfang März ein Dublin-Zentrum eingerichtet, um die Verfahren schneller und effizienter abwickeln zu können. In der Vergangenheit scheiterten sie häufig an der Sechs-Monats-Frist zur Rücküberstellung.
Schaefer verwies darauf, dass das Dublin-Zentrum erst wenige Wochen in Betrieb sei. „Bislang waren 19 volljährige, männliche Personen im Dublin-Zentrum untergebracht.“ Die Zahl verändere sich täglich.
Bisher 25 Prozent weniger Migranten als im Vorjahr
In dem Zentrum in Rahlstedt seien nur Personen, „in deren Verfahren ein anderer EU-Mitgliedstaat ein Übernahmeersuchen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge fristgemäß bestätigt hat und die Maßnahme somit zeitnah – innerhalb weniger Wochen – vollzogen werden kann“.
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Unterdessen kamen erneut weniger Schutzsuchende nach Hamburg. „Erfolgten im März 2024 noch 1.321 Registrierungen, waren es im März dieses Jahres 892“, sagte Schaefer. Insgesamt zählte das Amt für Migration demnach im ersten Quartal 3.282 Registrierungen. „Das entspricht einem Rückgang von rund 25 Prozent. Damit entspannt sich die Situation in Hamburg weiter.“ (dpa/mp)
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