Disko öffnet nur eine Woche nach tödlichen Messerstichen: Das kommt nicht gut an
Eine Woche nach den tödlichen Messerstichen im „Fun Parc“ in Trittau (Kreis Stormarn) öffnete der Club am Samstagabend wieder seine Türen. Die Einnahmen spende man an die Familie des Opfers, hatte man zuvor auf Instagram angekündigt. An der schnellen Wiedereröffnung regte sich auf Social Media bereits Kritik. Und auch mit den Füßen wurde abgestimmt: Die Gäste blieben anscheinend erst einmal weg.
Am Samstagabend sei es im „Fun Parc“ am Ortsrand von Trittau ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher auf MOPO-Nachfrage. Einsatzkräfte seien rein vorsorglich vor Ort gewesen, um Präsenz zu zeigen.
Trittau: Club „Fun Parc“ öffnete am Samstag wieder
Laut den „Lübecker Nachrichten“ feierten über die Nacht verteilt allerdings gerade einmal rund 200 Menschen in dem Club. Ansonsten seien es mehr als 1500 gewesen.
In der Nähe des „Fun Parc“ erinnert eine kleine Gedenkstätte an die brutale Auseinandersetzung am vergangenen Samstag. Das Opfer Mirac Y. war aus bislang ungeklärten Gründen in eine Auseinandersetzung mit einer Gruppe junger Männer verwickelt gewesen.
Mirac Y. verblutete noch am Tatort am „Fun Parc“
Der 21-Jährige erlitt dabei so tiefe Schnittwunden, dass auch eine Arterie verletzt wurde. Mirac Y. verblutete noch am Tatort. Als Polizei und Rettungskräfte am Einsatzort eintrafen, drohte die Lage weiter zu eskalieren. Mehrere aufgebrachte Besucher griffen die Einsatzkräfte an.
Auf Instagram hatte der Betreiber des Clubs der Familie und den Angehörigen des Opfers sein Mitgefühl ausgesprochen und die für Gründonnerstag und Karfreitag geplanten Events abgesagt. Die Einnahmen von Samstag sollen an die Familie von Mirac Y. gespendet werden. Zudem wolle man das Sicherheitskonzept überarbeiten, unter anderem mit Metalldetektoren.
Unter dem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag regte sich schnell jede Menge Kritik: „Ich finde es schlichtweg fragwürdig, den Club bereits Samstag und Sonntag wieder zu öffnen. Bereits eine Woche nach der Tat soll da wieder der Normalzustand sein?“, schrieb ein Nutzer.
„Eine Spendenaktion zur Wiedereröffnung. Aber wozu braucht es eine Party, um spenden zu können?“, kritisierte ein anderer. Eine Userin fand noch drastischere Worte: „Als ob ihr es innerhalb einer Woche geschafft hättet, euer Personal besser zu schulen und Metalldetektoren einzusetzen. Ich hoffe, der Laden bleibt leer!“
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