Großer Warnstreik: Nahverkehr in Niedersachsen soll lahm gelegt werden
Fahrgäste in Niedersachsen brauchen starke Nerven: Ein ganztägiger Warnstreik soll am Dienstag den Nahverkehr in vielen Regionen bremsen. Was die Gewerkschaft Verdi damit erreichen will.
Pendlerinnen und Pendler in Niedersachsen müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr einstellen: Verdi hat für heute zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind zahlreiche Regionen, darunter das Braunschweiger Land, Hildesheim, Lüneburg, Nordhorn, Stade und Verden, wie die Gewerkschaft mitteilt.
Niedersachsen: Bei diesen Verkehrsbetrieben kommt es zu Ausfällen
Folgende Verkehrsbetriebe sind betroffen:
- KVG Braunschweig (Verkehrsgebiet südöstliches Braunschweiger Land, Salzgitter, Wolfenbüttel und Helmstedt)
- Regionalverkehr Hildesheim
- KVG Lüneburg
- KVG Stade (Stade, Buxtehude und Cuxhaven)
- Öffis Hameln-Pyrmont GmbH
- Verdener Verkehrsgesellschaft
- Nutzfahrzeuge Nordhorn
- VLG Gifhorn
- Omnibusbetriebe von Ahrentschildt in Zeven
- Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya
Bereits am Morgen sind Versammlungen auf den Betriebshöfen geplant. Der Verdi-Bundesfachgruppenleiter Busse und Bahnen, Andreas Schackert, soll in Lüneburg (ab 7.30 Uhr) zu den Beschäftigten sprechen.
Warum Verdi den Druck jetzt erhöht
Laut Verdi wurde der Termin des Warnstreiks bewusst gewählt: „Noch vor Beginn der Abiturprüfungen und mit langer Vorlaufzeit angekündigt, um den Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde am 28. April zu erhöhen – ohne die Fahrgäste über Gebühr zu belasten“, heißt es in einer Mitteilung. Der Arbeitskampf sei eine Reaktion auf das zuletzt vorgelegte und aus Sicht der Gewerkschaft unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite.
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Hintergrund ist ein Tarifkonflikt: Beschäftigte, für die der Tarifvertrag Verkehrsbetriebe Niedersachsen mit dem Arbeitgeberverband AVN gilt, erhalten laut Verdi weniger Lohn als ihre Kolleginnen und Kollegen im Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N). Die Differenz im Fahrdienst betrage bis zu 3,30 Euro pro Stunde. Verdi fordert daher: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“ (dpa/mp)
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