Startelf-Indizien im HSV-Training? So läuft es wirklich in Polzins Team
Dass es mitunter lohnenswert ist, genau hinzusehen, deutete Merlin Polzin in der Vorwoche an. „Wir haben uns jetzt im Trainerteam festgelegt“, hatte der HSV-Coach vor dem Schalke-Spiel (2:2) mit Blick auf seine beiden Außenverteidiger William Mikelbrencis und Silvan Hefti gesagt – und ergänzt: „Das hat man im Training zum Ende der Woche gesehen.“ Da verteidigte der Franzose rechts hinten, der Schweizer links – und so war es dann auch in Gelsenkirchen. Der HSV übt meist öffentlich, weil die Coaches die Fan-Nähe stärken wollen und weil sie selten etwas zu verstecken haben. Die Eindrücke aus Einheiten können aber auch täuschen, verriet Polzin nun.
Am Dienstag, beim ersten Training der Woche vor dem Heimspiel gegen den KSC am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de), zu dem Polzin auch Rückkehrer Nicolas Oliveira begrüßen durfte, tauschten Mikelbrencis und Hefti während eines Spielchens mal wieder die Seiten. Der 21-Jährige kam über links, der 26-Jährige über rechts, also anders als in der ersten Hälfte auf Schalke – und mit der Konsequenz, dass am Rande des Grüns wieder spekuliert werden konnte: Denkt Polzin erneut um, zumal sein Außenverteidiger-Duo am Samstag nicht überzeugen konnte?
Hefti rechts, Mikelbrencis links? Polzin erklärt Maßnahme
Ausgeschlossen ist ein erneuter Seitenwechsel von Hefti und Mikelbrencis nicht. Polzin mahnte aber, die Eindrücke vom Beginn der KSC-Woche nicht überzubewerten, und erklärte: „Richi (Richard Krohn; d. Red.) und Loic (Favé; d. Red.) sind hauptverantwortlich für die Trainingsplanung.“ Seine beiden HSV-Assistenten würden sich vorab im Detail um die Aufstellungen während der Einheiten kümmern, ohne dass er selbst Einfluss darauf nimmt, weil er konkrete Wünsche hat. „Manchmal ist es auch so, dass ich erst draußen sehe, wer wo spielt“, verriet Polzin. „Weil wir unter der Woche alle Konstellationen durchspielen.“ Dazu gehört, dass Hefti und Mikelbrencis auch mal Rollen tauschen.

Der 34-Jährige vertraut seinen Co-Trainern bei der Vorbereitung einzelner Übungen: „Es ist jetzt nicht so, dass ich Loic sage: Mach’ den zusammen und den, sondern das kann er schon alleine entscheiden – und hat da hat er seine Kompetenz.“ Laut eigener Aussage fiel Polzin, der die Einheiten stets mit vollem Fokus verfolgt, am Dienstag nicht einmal so richtig auf, dass Hefti die meiste Zeit rechts verteidigte und Mikelbrencis links. Größeren Einfluss auf die Einteilung der Trainingsteams dürfte der Chefcoach in den finalen Schichten kurz vor Spielen erhalten. Denn dann können vermeintliche A- und B-Mannschaften durchaus als Startelf-Indizien herhalten, und dann dürfte Polzin bei der Vorbereitung der Übungen ein größeres Wörtchen mitreden, damit sich die Anfangsformation einspielen kann.
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„Natürlich kannst du jetzt auch wieder was verändern“, sagte der Bramfelder über die Außenverteidiger-Positionen. „Du kannst aber auch genauso bleiben. Das gucken wir dann zum Ende der Woche. Spätestens Samstag wissen die Jungs es dann.“ Und dann, bei der Abschlusseinheit vorm KSC-Spiel, kann ein genaues Auge wieder sehr wertvoll sein – nicht zuletzt, um zu erkennen, auf welcher Seite Mikelbrencis und Hefti im finalen Elf gegen Elf aufdribbeln.
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