Rassismus in England: Nationalspieler zofft sich mit Innenministerin
Nach der Kritik des englischen Nationalspielers Tyrone Mings an der britischen Innenministerin Priti Patel in der Rassismus-Debatte hat sich die Regierung hinter Patel gestellt.
„Sie hat rassistische Beleidigungen im Internet durchgehend verurteilt“, sagte Finanz-Staatssekretär Steven Barclay am Dienstag dem Nachrichtensender Sky News. Außerdem sei sie selbst bereits Opfer rassistischer Beleidigungen geworden. Patel selbst äußerte sich zunächst nicht.
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Mings hatte Patel Heuchelei vorgeworfen, nachdem sie sich „angeekelt“ über rassistische Beleidigungen gegen englische Spieler nach dem verlorenen EM-Finale gegen Italien gezeigt hatte. Er begründete dies mit vorigen Äußerungen Patels, in denen sie Verständnis gezeigt hatte für Fans, die das Knien der Spieler gegen Rassismus sowie die Bewegung „Black Lives Matter“ im Stadion ausbuhten. Patel selbst hat indisch-ugandische Wurzeln, sie hat ihre politische Karriere auf dem Ruf aufgebaut, eine harte Linie gegen illegale Einwanderung zu fahren.
„Man kann nicht zu Beginn des Turniers das Feuer schüren, in dem man unsere Anti-Rassismus-Botschaft als „Symbolpolitik“ bezeichnet & dann vorgeben, angeekelt zu sein, wenn genau das passiert, gegen das wir uns einsetzen“, schrieb der 28 Jahre alte Mings am Montagabend auf Twitter.
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Nachdem sie im Elfmeterschießen des EM-Finals gegen Italien (2:3) nicht getroffen hatten, waren Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka im Internet rassistisch beleidigt worden. Darauf reagierten weite Teile der Gesellschaft, der Politik und des Fußballs mit Empörung und Entsetzen. (dpa/hoe)