Nach Zoff um Freibad-Abriss in Hamburg: Das passiert jetzt mit der Fläche
Lange gab es ein Hin und Her um den Abriss des Freibads in Rahlstedt. Doch am Ende konnte auch erneute Prüfungen des Abrisses und wütende Anwohner:innen nichts mehr ausrichten: Das Bad muss weg. Doch was passiert jetzt mit der Fläche?
Das in die Jahre gekommene Freibad sollte eigentlich schon im Herbst 2020 endgültig seine Pforten schließen – damit dort 150 neue Wohnungen gebaut werden können. Außerdem sollte das Areal verschönert, dazu ein Spielplatz errichtet werden. Als Ausgleich sollte das Hallenbad an der Rahlstedter Bahnhofstraße eine Außenschwimmbahn, einen Wasserspielplatz und eine Liegewiese erhalten.
Nach langem Zoff: Freibad muss Wohnungen weichen
Doch Anwohner:innen waren dagegen – und kämpften lange um ihr altes Freibad. Ohne Erfolg: Das Freibad wird abgerissen. Wandsbeks Bezirksfraktionen von SPD und Grünen wollen Bürger:innen nun aber doch mit in die Nutzungs-Planung der neuen Fläche mit einbeziehen – zumindest teilweise.
Fest steht bereits, dass das Gelände nach dem Rückbau des Bades sowohl städtebaulich als auch landschaftlich entwickelt werden soll. So soll beispielsweise die Stellau, also der Bach, der bislang in einem Rohr geführt wurde, „renaturiert und anschließend in Schleifen geführt werden“. Das teilen die Fraktionen mit. Nördlich des Baches soll dann ein naturbelassen geprägter Bereich entstehen, der nicht öffentlich zugänglich sein wird.
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„Südlich der Stellau soll eine öffentlich zugängliche Grünanlage mit Spielplatz realisiert werden. Für die ebenfalls auf dem südlichen Teil des Geländes geplanten ca. 120-150 Wohneinheiten ist der Bebauungsplan in Vorbereitung“, heißt es in der Mitteilung. Das Planverfahren sei jedoch noch ganz am Anfang.
„Von den 120-150 Wohneinheiten sollen je 30 Prozent im ersten Förderweg mit einer Mietpreis- und Belegungsbindung über 20 Jahre und als Eigentumswohnungen errichtet werden“, so Carmen Hansch, Mitglied der Wandsbeker SPD-Fraktion. „Die verbleibenden 40 Prozent sollen als frei finanzierte Mietwohnungen mit einem Mix von Ein- bis Vier- Zimmerwohnungen und einer Nettokaltmiete von unter neun Euro entstehen. Damit schaffen wir ein attraktives Angebot von bezahlbarem Wohnraum für verschiedene Bevölkerungsgruppen in Großlohe.“
Anwohner:innen sollen mitbestimmen
„Für die Umgestaltung des Geländes am Wiesenredder hat die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Juni begonnen“, so Hansch. Bürger:innen dürfen bis zum Ende der Sommerferien Vorschläge abgeben, wie die Grünanlage zukünftig genutzt werden soll.
„In einem späteren Beteiligungsverfahren wird der Bezirk über die daraus resultierenden, konkreten Planungen informieren und insbesondere für die konkrete Spielplatzgestaltung eine weitere Beteiligung durchführen.“ So solle dort eine neue frei zugängliche und nach den Wünschen der Anwohner:innen gestaltete Grünfläche entstehen, so Hansch.
Dem Unmut genau dieser Anwohner:innen seien sich die Fraktionen bewusst, betont Regionalsprecherin Rahlstedt der Wandsbeker Grünen Fraktion, Katja Rosenbohm. „Deshalb ist es uns besonders wichtig, dass die Menschen in Großlohe und Rahlstedt Ost neue Orte für Erholung und Freizeitgestaltung in der Natur erhalten.“