Nach Aus in Hamburg! Gegner beschwert sich über Tsitsipas
Götterdämmerung am Rothenbaum: Mit 6:3, 1:6, 3:6 scheitert der topgesetzte Grieche Stefanos Tsitsipas (Spitzname „The Greek God“) vorzeitig in der Runde der letzten Acht. Was für ein Tsitsifauxpas! Gegner Filip Krajinovic schlägt nach Philipp Kohlschreiber den nächsten Publikumsliebling. Das Halbfinale am Samstag wird somit zur serbischen Party.
Druck ist mitunter ein zwielichtiger Berater mit zwei Gesichtern. Topspieler wie Djokovic, Nadal und Federer spielen seit jeher ihr bestes Tennis, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Wenn man sie reizt und herausfordert. Der Weltranglistenvierte Stefanos Tsitsipas ist anscheinend noch nicht in diesen Sphären der Superheldenkräfte angekommen. Mit einem Turniersieg am Rothenbaum wäre er an Rafael Nadal auf Weltranglistenplatz drei vorbeigezogen. Gut möglich, dass ihm dieses Szenario zu sehr unter Druck setzte, statt ihn zu beflügeln. Es folgte die harte Bruchlandung auf der roten Asche von Pöseldorf.
Krajinovic über Tsitsipas: „Das ist kein Benehmen“
Der 22-Jährige wirkte über die gesamte Partie seltsam fahrig, bekam mehrere Verwarnungen von Schiedsrichter Carlos Bernardes wegen Zeitspiels. Es passte ins Bild, dass sein Schläger bei einem harmlosen Rückhand-Return im ersten Satz in der Mitte barst und der verblüffte Tsitsipas nur noch den Griff in der Hand hielt. Ab der Szene kippte auch das Spiel zugunsten des Serben. „Stefanos war heute in schlechter Verfassung. Nach dem zweiten Satz ist er zehn Minuten vom Platz gegangen, bei Netzrollern kam keine Entschuldigung und bei Schmetterbällen hat er reingerufen. Das ist kein Benehmen. Ich hoffe, er wird sich eines Tages dafür entschuldigen“, sagte Krajinovic leicht verbittert nach dem Match zur MOPO.
Zweifacher Rothenbaum-Sieger Basilashvili ausgeschieden
Im Halbfinale kommt es damit heute zum serbischen Duell mit Laslo Djere (ATP 57). Der ließ dem zweimaligen Rothenbaum-Gewinner Nikoloz Basilashvili (Georgien) beim 6:2, 6:2 nicht den Hauch einer Chance. Djere profitierte dabei offensichtlich von fehlender Matchpraxis seines Gegners: Nach einem Freilos und Corona-positiv-Test des Achtelfinal-Kontrahenten Sebastian Baez (Argentinien) kam Basilashvili komplett unter die Räder.