Zwei sind schon unverzichtbar: So schlagen sich die Neuen des HSV
Es ist kein ungewöhnliches Phänomen. Wenn neue Profis zu einem Team stoßen, richten sich die Augen der Fans zumeist auf ebendiese Neuzugänge. Am Samstag standen jene des HSV direkt unter besonderer Beobachtung, denn nach langer Zeit kamen mal wieder Tausende Fans in den Volkspark. Einige der Neuen schlugen sich gut, andere wiederum müssen noch zulegen, damit Coach Tim Walter sie auch für die Startelf gegen Schalke in Erwägung zieht.
In Neu-Kapitän Sebastian Schonlau, Abräumer Jonas Meffert, dem quirligen Ludovit Reis sowie Stürmer Robert Glatzel standen beim 1:0-Testspielsieg gegen den FC Basel direkt vier der sechs bisherigen HSV-Sommerneuzugänge von Beginn an auf dem Feld. Ein Fingerzeig mit Blick auf die erste Elf beim Zweitliga-Auftakt kommende Woche?
HSV-Test gegen Basel: Schonlau und Meffert überzeugen
Zumindest war es ein Anzeichen dafür, dass Walter zufrieden ist mit dem, was ihm seine Neuen bis dato anbieten. Schonlau machte seine Sache im letzten Test der Vorbereitung mehr als ordentlich, bestach durch Zweikampfstärke am Boden und in der Luft, war auch bei Standards gefährlich. Dass Walter ihm die Kapitäns-Binde anvertraut, lässt jedenfalls darauf schließen, dass der Innenverteidiger als unverzichtbar eingestuft wird.
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Auch Meffert feierte ein überzeugendes Debüt im Volkspark, agierte im Mittelfeldzentrum als Aktivposten und leistete sich kaum einen Fehler. Etwas anders sieht die Lage bei Nebenmann Reis aus. Dass der 21-Jährige fußballerisch einiges auf dem Kasten hat, konnten die mehr als 5000 Fans unschwer erkennen. Teils trat Reis aber auch etwas überdreht auf, vertändelte so manch aussichtsreiche Gelegenheit. Der Niederländer muss noch zulegen – zumal Moritz Heyer, Amadou Onana und der noch verletzte Jeremy Dudziak schon mit den Hufen scharren dürften.
Vor dem Schalke-Spiel: Glatzel und Reis müssen zulegen
Torjäger Glatzel weiß ebenfalls um die starke Konkurrenz im HSV-Sturm, konnte gegen den Schweizer Vizemeister aber nur in Ansätzen brillieren. Dass ihm viele Bälle unglücklich versprangen, konnte der erst kürzlich von Corona Genesene zumindest mit einem zauberhaften Assist auf Manuel Wintzheimer wettmachen, der in Halbzeit eins zum Tor des Tages traf.
Die Sommer-Neuzugänge fünf und sechs im Bunde, Linksverteidiger Miro Muheim und Dänen-Stürmer Mikkel Kaufmann, fügten sich nach ihrer Einwechslung in Abschnitt zwei ordentlich ein – ersterer rettete auf der eigenen Linie, dem zweiteren fehlte nur ein Quäntchen Glück zu seinem Premierentreffer in Hamburg. Aktuell sind Muheim und Kaufmann hinten dran, ihr Auftritt macht aber genauso Mut wie die Worte ihres Coaches nach der Partie. Zwar hätten die Profis, die im letzten Test starten durften, „einen Vorsprung“, wie Walter befand. Doch der Übungsleiter betonte auch: „Man kann nicht davon ausgehen, dass sie deshalb automatisch auch gegen Schalke spielen.“
Coach Tim Walter lässt die HSV-Startelf weiter offen
Heißt: Auch im internen Rennen der Neuzugänge ist weiter alles offen – nur Schonlau und Meffert konnten ihren Vorsprung an der Spitze des Feldes etwas ausbauen. Die kommende Trainingswoche wird zeigen, welcher der Profis seine(n) Kollegen noch abfangen kann.