Schalkes Stürmer Simon Terodde
  • Simon Terodde wechselte im Sommer vom HSV zu Schalke 04. Am Freitag kommt es zum schnellen Wiedersehen.
  • Foto: imago/Sven Simon

Vor dem Wiedersehen: Terodde schwärmt von HSV-Stürmer Glatzel

Nimmt man die Saisontore als Maßstab, war er der erfolgreichste HSV-Angreifer seit 1982. Mit 24 Toren verabschiedete sich Simon Terodde vor zwei Monaten nach Schalke – und trifft am Freitag zum Ligastart direkt auf seinen Ex-Klub. Während es nun die Königsblauen sind, die auf Teroddes Treffer bauen, stellt sich beim HSV die Frage: Wie soll das Tor-Loch gestopft werden, das durch den Weggang des Angreifers entstanden ist?

Wird dann auch Zeit, dass endlich angestoßen wird. Seit Wochen schon fiebert Terodde dem Wiedersehen mit dem HSV entgegen, es gab auch gar kein Entkommen, seit die DFL den Knaller auf den Saisonstart legte. „Ich habe direkt auf dem Trainingsplatz davon erfahren“, sagte Terodde dem TV-Sender Sky. Zeitgleich explodierte dann schon sein Handy. Ob nun die alten HSV-Kollegen Tim Leibold, Toni Leistner oder Zeugwart Miro Zadach, sie alle flachsten Terodde ob des schnellen Wiedersehens.

Teroddes HSV-Abgang war auch vom Verein gewollt

Die Frage, wer zuletzt lachen wird, muss dann am Freitag beantwortet werden. Terodde zumindest scheint schon wieder auf Betriebstemperatur zu sein. Acht Treffer erzielte er in den fünf Schalker Vorbereitungsspielen. So kennt man das von ihm. Und dennoch: Sorgen machen sie sich beim HSV nicht. Weil Teroddes Abgang auch von Vereinsseite nicht ganz unbeabsichtigt kam.

Vor allem seit seinem Abstieg in die Zweite Liga baute der HSV Jahr für Jahr auf einen klassischen Torjäger, der die Kohlen bestenfalls auch mal allein aus dem Feuer holen sollte. Erst Pierre-Michel Lasogga (2018/19), dann Lukas Hinterseer und Joel Pohjanpalo (2019/20). Zuletzt Terodde. Aufgestiegen ist der HSV auf diese Weise nie. Wohl auch deshalb soll die Lust am Toreschießen nicht mehr länger die Last eines Einzelnen bleiben.

HSV will in der Offensive vielseitiger werden

Alle gegen einen. So könnte man das Duell des HSV mit Teroddes Schalkern zusammenfassen. „Unsere Herangehensweise ist in dieser Saison etwas anders“, erklärt Sportdirektor Michael Mutzel. „Wir wollen unberechenbarer sein als in den Vorjahren. Im Idealfall haben wir viele Spieler auf dem Platz, die jederzeit torgefährlich sind. Das wird aber auch davon abhängen, wie unsere Spieler in die entsprechenden Räume kommen.“

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Funktioniert die auf Ballbesitz und Bissigkeit ausgelegte Spielidee des neuen Trainers Tim Walter, erhoffen sich die HSV-Bosse eine deutlich größere Offensivpower und mehr Variabilität. Der Plan: Neben dem neuen Angreifer Robert Glatzel (traf in der Serie 2018/19 für Heidenheim immerhin 13 Mal) sollen Spieler wie Manuel Wintzheimer, Sonny Kittel, Bakery Jatta, Jeremy Dudziak oder auch Robin Meißner deutlich öfter abschließen – und treffen.

Terodde traf in der Vorsaison öfter als die gesamte HSV-Startelf

Das aber wird auch nötig sein, um die 24 fehlenden Terodde-Treffer aufzufangen. Kurios: Nimmt man die HSV-Startelf vom letzten Testspiel dieses Sommers gegen Basel (1:0) als Maßstab, erzielten alle elf Hamburger zusammen in der Vorsaison weniger Treffer (23) als Terodde allein …

Der aber traut zumindest Glatzel eine ordentliche Quote zu. „Ich kenne ihn gut“, sagt Terodde über seinen Nachfolger. „Ich mag ihn als Spielertypen. Er hat eine gute Größe, spielt gut mit, arbeitet gut gegen den Ball. Ich denke, er passt da gut rein.“

Wie gut, das wird sich am Freitag zeigen. Dann wird es ernst. Terodde ist voller Vorfreude: „Gegen den HSV zu starten, ist schon außergewöhnlich“, sagt der 33-Jährige. „Auch für mich in meinem hohen Alter.“

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