Farbanschlag: Bedrohliche Zeichen auf Hamburger Moschee
Die „Blaue Moschee“ an der Alster kommt nicht zur Ruhe. Das Islamische Zentrum in Hamburg-Uhlenhorst steht schon länger im Visier des Verfassungsschutz. Nun beschmierten Unbekannte das Gebäude, offiziell Imam-Ali-Moschee genannt, in der Nacht zu Samstag mit roter Farbe und hinterließen bedrohlich klingende Schriftzeichen.
Wie die Polizei der MOPO bestätigte, habe ein Angestellter der Moschee bei seinem Rundgang gegen 0.48 Uhr umfangreiche Verunstaltungen am Gebäude an der Schönen Aussicht festgestellt. Teile der Aussenfassade waren mit roten Fabklecksen beschmiert. Auf den Treppen zum Eingang waren Schriftzeichen aufgesprüht worden.
Behörde ermittelt nach Farbanschlag auf Hamburger Moschee
Wie die MOPO erfuhr, wurden die von den Behörden wie folgt übersetzt: „Schande dem Islam“ und „Bewegung für Wasser und Blut“. Außerdem findet sich der Name der Provinz Khusestan, die zur Zeit von extremem Wassermangel betroffen ist.
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Seit vergangener Woche gibt es in mehreren Städten dieser Provinz immer wieder Proteste gegen den Wassermangel, für den viele Protestierer die Regierung in Teheran mit verantwortlich machen. Dabei kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Offiziellen Angaben zufolge seien mindestens zwei Demonstranten und ein Polizist ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Laut Augenzeugen vor Ort sei die Zahl der Toten und Verletzten jedoch weitaus höher.
„Blaue Moschee“: Farbanschlag auf Islamisches Zentrum Hamburg
Offenbar steht der Anschlag auf die „Blaue Moschee“ mit diesen Protesten in Verbindung. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Die Beamten ermitteln schon seit längerer Zeit gegen die Glaubensstätte. Dem Landesamt vorliegende aktuelle iranische Dokumente zeigten die Weisungsgebundenheit des IZH-Leiters Mohammad Hadi Mofatteh an das iranische Regime, erklärte der Sprecher der Behörde, Marco Haase.