Die Corona-Inzidenz steigt seit Wochen – auch in Hamburg (Symbolbild).
  • Die Corona-Inzidenz steigt seit Wochen – auch in Hamburg (Symbolbild).
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Corona-Inzidenz: Wann knackt Hamburg die 50?

Seit mehreren Wochen steigt die Corona-Inzidenz in Hamburg wieder an. Vor einigen Tagen überschritt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner die 30 – zwar ist der Wert zuletzt leicht zurückgegangen, im Vergleich zur Vorwoche hat er sich trotzdem deutlich erhöht. Sollte sich dieser Trend fortsetzten, könnte Hamburg bereits am Wochenende die Negativ-Marke von 50 knacken. Trotzdem will der Senat zunächst keine Verschärfungen der Corona-Maßnahmen veranlassen.

Erstmals seit Tagen sank die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hansestadt am Donnerstag von 33,1 auf 31,8 Neuinfektionen. Trotzdem bleibt der Wert im Vorwochenvergleich auf einem hohen Niveau. Zum Vergleich: Am Mittwoch vor einer Woche waren es noch 17,6 Fälle pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Seitdem ist der Inzidenzwert drastisch gestiegen – eine Entwicklung, die sich mit wenigen Ausnahmen bereits seit Anfang Juli beobachten lässt. Damals lag der Inzidenzwert zwar noch im einstelligen Bereich, doch seit Monatsbeginn steigt die Infektionskurve in Hamburg kontinuierlich an.

Corona-Pandemie: Wann knackt Hamburg die 50?

Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, wonach es momentan aussieht, könnte Hamburg schon zum Wochenende wieder über 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner kommen. Am 16. Mai hatte der Inzidenzwert in Hamburg das letzte mal über 50 gelegen.

Im Frühjahr hätte das noch die Schließung der Gastronomie oder auch eine Maskenpflicht in Parks und Grünanlagen bedeutet. Derartige Maßnahmen sieht der Senat nun aber nicht vor. „Man darf nicht denken, dass Hamburg nichts tut. Wir haben ein intaktes System an Schutzmaßnahmen. Wir haben Masken, Abstandsregeln, Testkonzept und Beschränkungen“, betonte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag. Dennoch stehen Verschärfungen der Corona-Beschränkungen erstmal nicht zur Debatte.

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Grund dafür ist unter anderem der positive Einfluss der Corona-Impfungen. Besonders bei den Älteren ist die Impfquote bereits sehr hoch, so dass nicht mehr nur der Inzidenzwert allein bei der Betrachtung der pandemischen Lage entscheidend ist. „Wenn Sie die Maßzahl nehmen, können sie sagen: 200 ist das neue 50“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz in der letzten Woche.

Hamburg: Inzidenz steigt, Impfquote ausbaufähig

Doch auch bei den Corona-Impfungen steht Hamburg nicht gut da. Aktuell liegt der Anteil der durchgeimpften Personen bei 47,8 Prozent und damit leicht unter dem Bundesdurchschnitt (50,9 Prozent). Nur in Sachsen ist der Anteil der vollständig Geimpften noch geringer als in Hamburg (46,5 Prozent).

Trotzdem führen die Corona-Impfungen auch im Norden dazu, dass weniger Menschen einen schweren Corona-Verlauf haben. So ist die Zahl der Corona-Patienten in Hamburgs Krankenhäusern seit dem 23. Juli nur leicht gestiegen. Mit Stand 27. Juli werden 36 Personen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt, 18 Personen liegen auf der Intensivstation.

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Trotz der weiteren Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante bleibt diese Zahl weitestgehend stabil. Bisher seien nur sehr wenige Infizierte mit der Delta-Variante in Hamburger Krankenhäusern aufgenommen worden, so Prof. Dr. Dr. Christian Weber, Chefarzt an der Asklepios-Klinik Wandsbek.

Ob das angesichts der steigenden Inzidenzen so bleibt, dazu äußert der Intensivmediziner sich zurückhaltend: „Der Blick nach England macht Mut: Die Zahl der Intensivpatienten ist trotz sehr hoher Inzidenzen nur wenig gestiegen. Andererseits könnten in Zukunft überwiegend jüngere Patienten betroffen sein, die teilweise besonders lange intensivmedizinisch behandelt werden müssen.“

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