St. Paulis großes Talent: Finn Ole Becker und der nächste Schritt
Finn Ole Beckers Fußballerkarriere und eine Bahnreise an den Bodensee haben eine Gemeinsamkeit. Der jeweils nächste Halt heißt: Konstanz. Während es sich bei Letzterem natürlich um das Städtchen in Baden-Württemberg handelt, geht es bei St. Paulis Mittelfeldtalent darum, die Leistung vom 3:0 gegen Kiel zu bestätigen.
Und die war ziemlich stark. Becker spielte zielstrebig nach vorne und zeigte sich auffällig oft in der gegnerischen Gefahrenzone. Auch die Zahlen sprechen für ihn: Zwei Vorlagen – den Pass auf Leart Paqarada vor dessen Sonntagsschuss zählt die Bundesliga dazu – lieferte er und egalisierte damit seinen Wert aus der Vorsaison gleich am ersten Spieltag.
Schultz hofft bei Becker auf „großen Schritt“
„Das ist für ihn heute hoffentlich ein großer Schritt gewesen“, sagte Timo Schultz nach dem Spiel. Dass eine Leistung mit zwei Vorlagen nicht immer möglich sein wird, ist klar. Dass er dazu aber grundsätzlich in der Lage ist, ist ebenfalls klar. Nun liegt es an Becker, von seiner elementar wichtigen Rolle in St. Paulis Raute aus konstant auf einem ähnlichen Niveau zu spielen. Am besten schon am Sonntag in Aue, wenngleich Sportchef Andreas Bornemann etwas bremst.
„Wenn jetzt das nächste Spiel schlechter wäre, würden wir auch nicht sagen, die Entwicklung ist abrupt beendet“, erklärt er im Gespräch mit der MOPO und sagt mit Blick auf Kiel: „Man muss das immer vernünftig einordnen. Auf jeden Fall war der Gesamteindruck, den er hinterlassen hat, positiv: mit einer viel größeren Entschlossenheit, weniger Zaudern, mit viel Offensivdrang. Dass er das so kann, hat Finn in der Vorsaison schon oft gezeigt, aber in dem ein oder anderen Spiel vermissen lassen.“
Woran Becker noch arbeiten muss
Auf die erwünschte Konstanz bei dem feinen Techniker mit breiter Brust gibt es berechtigte Hoffnungen. Bornemann hat beobachtet, „dass die Abläufe auf seiner Position in Fleisch und Blut übergegangen sind“. Tatsächlich hat der 21-Jährige quasi jede Minute der Vorbereitung absolviert und kennt Timo Schultz’ Art von Fußball ohnehin schon aus der Jugend.
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„Seine Themen, an denen er arbeitet, sind die Robustheit, der Mut, sich nach vorne einzuschalten, von seiner zentralen Position aus auch da zu sein, wo Spiele entschieden werden.“ Genau das fiel gegen Kiel positiv auf. Gute Voraussetzungen für den nächsten Schritt.