Ein Blitzer in Hamburg
  • Ein mobiler Blitzer in Hamburg.
  • Foto: (c) dpa

Radarfallen-Report: So viel nehmen Hamburgs Blitzer ein

Die einen halten ihn für Geldabzocke, die anderen für einen wichtigen Pfeiler der Verkehrssicherheit: den Blitzer. Überall in Hamburg gibt es welche, zuletzt setzte die Polizei auch verstärkt auf mobile Geräte. Doch wie entwickeln sich eigentlich die Bußgeld-Einnahmen, welcher Blitzer löst besonders häufig aus und gibt es bald noch mehr in der Stadt? Die MOPO macht den Blitzer-Report.

Wie viele Blitzer gibt es in Hamburg? In Hamburg gibt es insgesamt 43 fest stationierte Blitzer, acht von ihnen blitzen gleich in alle Fahrtrichtungen. Aufgerüstet hat die Polizei in der jüngsten Vergangenheit wiederum bei den mobilen Geräten. 21 Fahrzeuge werden mobil als Radarfalle eingesetzt, zwölf von ihnen sind sogenannte mobile Geschwindigkeitsüberwachungsanhänger. 

Gibt es bald noch mehr Blitzer in Hamburg? Blitzer sollen in erster Linie zur Verkehrssicherheit beitragen. Da kann es doch gut sein, dass die Stadt in naher Zukunft in weitere Geräte investiert – immerhin werfen Sie ja auch Bußgelder ab. Aus der Innenbehörde heißt es auf Nachfrage: „Die Implementierung weiterer Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen befindet sich derzeit in einem Prüfverfahren, das noch nicht abgeschlossen ist.“ Gut möglich also, dass die Blitzer-Flotte demnächst noch einmal aufgestockt wird. 

Hamburg: Das verdient die Stadt mit den Blitzern

Wie viel verdient die Stadt mit den Blitzern? Richtig viel Geld. Bis Ende Juli kamen in diesem Jahr bereits knapp zwölf Millionen Euro zusammen. Rund neun Millionen (449.192 Anzeigen) davon brachten die mobilen Blitzer ein. 2020 waren es trotz Corona rund 24,5 Millionen Euro (876.715 Anzeigen), 2019 21 Millionen Euro (880.878 Anzeigen), 2018 20 Millionen Euro (773.499 Anzeigen) und 2017 15 Millionen Euro (639.724). Der Anstieg ist statistisch unter anderem auf die verstärkte Nutzung von mobilen Blitzern zurückzuführen.  

Was macht die mobilen Blitzer besonders und wofür werden sie genutzt? Die Polizei sieht die mobilen Blitzeranhänger als „wichtigen Bestandteil“ zur Wahrung der Verkehrssicherheit. „Durch die flächendeckende Erhöhung der Zahl der Kontrollen verzeichnet die Polizei eine sinkende Überschreitungs-Quote, mit anhaltender Tendenz“, heißt es aus der Innenbehörde. Demnach sind Geschwindigkeit und Abstand nach wie vor die Hauptunfallursachen – vor allem auch bei Personenschaden.  

In diesen Blitzer fahren die meisten Hamburger rein

Welcher Blitzer macht am meisten Geld? Bei den stationären Blitzern liegen traditionell die beiden in der Stresemannstraße vorne, so bislang auch dieses Jahr (bis 27. Juli). Hamburgs Nummer 1 ist der bei Hausnummer 147. Auf ganze 22.621 Aufnahmen kommt er schon und spülte knapp eine halbe Million Euro in die Staatskasse. Der Blitzer Stresemannstraße 70 kommt auf 15.360 Anzeigen und 375.000 Euro. Ebenfalls fleißig Bilder macht die Radarfalle in der Finkenwerder Straße / Vollhöfner Weiden: 12.871 Mal, er kommt damit auf rund 250.000 Euro.   

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Wo blitzt die Polizei? Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass vor allem an Stellen geblitzt wird, wo es gar nicht nötig sei. Nur, um Geld zu machen. Dem widerspricht die Polizei. So würden die mobilen Blitzer an Unfallschwerpunkten, im Umfeld von Kitas und Schulen, an Autobahnbaustellen oder zum Schutze der Bevölkerung vor Lärm- und Abgasemissionen aufgestellt.

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