Die XXL-Baugrube in der Hamburger City
Sie waren die ersten Hochhäuser, die nach Kriegsende in der Innenstadt gebaut wurden: Jeder kannte die vier Hochhäuser am Klosterwall. Mittlerweile sind sie verschwunden – an ihrer Stelle klafft nun die breiteste Baugrube der Innenstadt.
Bis Mai 2017 hatte das Bezirksamt Mitte in den grauen Klötzen seinen Sitz. Im April 2019 begann dann der Abriss des sogenannten City-Hofs. Vorausgegangen waren lange Proteste gegen den Abbruch der denkmalgeschützten Gebäude (Baujahr 1957/58).
Hamburg: Hier entsteht jetzt das „Johann Kontor“
Als erstes verschwand das Haus an der Ecke zur Steinstraße, seit Ende März 2020 sind die vier Hochhäuser für immer aus Hamburgs Stadtbild getilgt.
Nun klafft an dieser Stelle ein langes, tiefes Loch im Boden, in dem viele Baufahrzeuge umherwuseln und aus dem drei blaue Kräne in den Himmel ragen. Die Baugrube ist stattliche 190 Meter lang und bis zu 19 Meter tief. Damit dort kein Wasser eindringt, wurde eine 80 Zentimeter breite Baugrubenumschließung errichtet.
Bis Ende 2023 soll dort ein Areal namens „Johann Kontor“ entstehen. Geplant sind ein Hotel der Marke Novotel mit 228 Zimmern, einem Tagungsbereich und einem öffentlichen Restaurant. Außerdem sind 145 Mietwohnungen und Büros vorgesehen. „Wir sind voll im Zeitplan“, sagt Frank Holst, Geschäftsführer des Unternehmens Aug. Prien, das den Neubau errichtet.
In den kommenden Wochen wird im Nordteil der Grube in Höhe Steinstraße die Sohle betoniert. Im Südteil ist man schon etwas weiter. Hier sind bereits der Rohbau des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses fertig.
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Von 145 Wohnungen werden ein Drittel öffentlich gefördert – die Vermittlung startet im Jahr 2023. Für die entstehenden Büros ist bereits ein potentieller Hauptmieter im Gespräch. Höher als die vier grauen Klötze des City-Hofs soll der Neubau nicht werden. Das Hotel wird insgesamt elf Geschosse haben, die restlichen Gebäudeteile acht bis neun.