St. Paulis Smarsch freut sich auf „Deutschland sucht den Deppen“
Die Abweichung in der Vorbereitung auf das Spiel ist nur marginal. Es mache keinen Unterschied, ob er spiele oder nicht, er müsse immer da sein, sagt Dennis Smarsch. Wobei: „Klar, im Kopf weiß man, am Wochenende geht es um mehr, als nur auf der Bank zu sitzen”, erklärt der Keeper. Im Großen und Ganzen aber ginge er die Sache genauso an wie jedes Mal.
Er wird St. Paulis Tor hüten beim DFB-Pokalspiel in Magdeburg am Samstag, das weiß der 22-Jährige. Das ist besser als nichts, klar, auch kein Trostpreis, wie er betont, aber immer noch längst nicht das erklärte Ziel des Berliners. „Jeder weiß, dass ich angefressen war”, gab der Schlussmann in Bezug auf die Nominierung von Konkurrent Nikola Vasilj als die Nummer eins in der Liga unumwunden zu. „Das steht ja auch außer Frage, sonst würde ich nicht Fußball spielen.” Er habe ein bisschen Zeit für sich gebraucht, das zu verarbeiten, aber auch seine Art gefunden, damit umzugehen: „Noch mehr Gas geben, dem Trainer zeigen, dass es eine Fehlentscheidung ist.” Er wolle alles und immer spielen, gerade in dieser 2. Liga, einem „brutalen Schaufenster”.
St. Paulis Keeper freut sich auf „geile Stimmung“ in Magdeburg
Aber was soll’s, vorerst muss er die Dinge nehmen wie sie kommen. Und das in Magdeburg, „das wird ein geiles Spiel”, glaubt Smarsch. Er habe den Punktspielauftritt des Gegners am Wochenende gegen Freiburg II (0:0) verfolgt, „da wird eine geile Stimmung sein”. 15.000 Zuschauer werden dabei sein, 14.500 mehr als bei einem Hallenturnier, das er einst mit Herthas Jugendteam in Magdeburg bestritt. Die 500 anwesenden Anhänger aber hatten die Hütte zum Beben gebracht. „Und wenn die das in der Halle schaffen, wird es im Stadion noch ’ne Schippe lauter.”
Das könnte Sie auch interessieren: St. Pauli testet Mainzer Keeper
Apropos Berlin: Einer seiner Trainer habe den DFB-Pokal mal als „Deutschland sucht den Deppen” umschrieben. Die Hürde 1. FCM sei hoch, ja, „aber ohne Magdeburg zu nahe zu treten: Die Bayern wären schon noch ein Stück schwieriger”, witzelte Smarsch, der mit St. Pauli auf einen in der Liga ebenfalls noch gegentorlosen Kontrahenten trifft. „Wenn es so weitergeht: 0:0, Verlängerung, Elfmeterschießen”, lautete seine nicht ganz ernst gemeinte Prognose. „Und dann komme ich ins Spiel.”
St. Paulis Schlussmann will locker und entspannt bleiben
Und zwar mit Liebe und Spaß, aber ohne Druck, zumal die jüngste Pokalhistorie der Hamburger quasi endlos Luft nach oben gelassen hat. „Das kann ja nur besser werden”, sagte Smarsch angesichts des regelmäßigen K.o. in Runde eins oder spätestens zwei in den vergangenen 15 Jahren. Er wolle locker und möglichst entspannt an die Aufgabe herangehen, „einfache Sachen machen, kein Hexenwerk”, und damit seinem Ziel noch einen Schritt näher zu kommen: Irgendwann die Nummer eins beim FC St. Pauli zu werden.