Männer aus Foto geschnitten: Grüne blamieren sich mit „Frauen-Power“
Mit einem Foto voller Frauen wollten die Grünen gegen die politische Konkurrenz austeilen. Aber das ging ziemlich nach hinten los.
Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat zum offiziellen Wahlkampfauftakt ihrer Partei in Berlin-Mitte ihre Aufwartung gemacht. Danach verbreitete die Öko-Partei ein Foto auf Twitter, das die Direktkandidatinnen für das Berliner Abgeordnetenhaus und den Bundestag mit Baerbock zeigte. Für den unbeteiligten Betrachter zunächst nicht zu erkennen: Drei männliche Parteifreunde am Bildrand wurden einfach weggeschnitten.
Anspielung auf die männerlastigen Unions-Parteien
„Während sich auf den Gruppenfotos der Union wieder alte Männer zusammendrängen …“, schrieb die Partei süffisant zu dem Bild. Eine Anspielung auf die männerlastigen Kandidatenlisten der CDU in vielen Landesverbänden. Die Direktkandidatin für das Abgeordnetenhaus, Tuba Bozkurt, schrieb noch dazu: „Liebe Frauen, holt euch einen Tee und habt Spaß mit den Replys – prall gefüllt mit unkreativen Zeilen, die nur so strotzen von fragiler Männlichkeit.“
Dumm nur: Im Netz kursierten auch andere Fotos des Besuchs, die deutlich zeigen, dass sich eine ganze Gruppe von Kandidaten um Baerbock geschart hatten. Darunter auch Ario Mirzaie, Direktkandidat aus Wedding, Taylan Kurt (Moabit) und Jian Omar (Tiergarten).
Sie standen am Rande und wurden einfach weggeschnitten. Pikant: Zwei der Männer haben einen Migrationshintergrund. Noch am Tag zuvor hatte Baerbock die Einführung eines Migrationsministeriums gefordert – weil der Beitrag von Migranten zur Gesellschaft noch „nicht ausreichend gewürdigt“ werde.
„Um die Drumherum ging es schlicht nicht“
Nach deutlicher Kritik schränkten die Grünen zunächst die Kommentarfunktion auf Twitter ein. Die Männer seien herausgeschnitten und nur die Frauen gezeigt worden, um „hervorzuheben, wie gestern eben diese Personen für einen Moment lang nebeneinander standen“, hieß es dann zur Erklärung. Niemand sollte versteckt werden. „Um die drumherum“ gehe es „im Tweet schlicht nicht“.