Wie sich ein US-Basketballstar für die LGBT-Community stark macht
Sie ist ein Superstar im US-Basketball-Team: Brittney Griner überragt mit ihren 2,03 Metern nicht nur durch ihre Körpergröße viele Konkurrentinnen, sondern führt ihre Mannschaft mit ihrer sportlichen Leistung immer wieder zum Sieg. Sie nutzt den Ruhm aber auch bewusst, um über ihre Homosexualität zu sprechen: Griner will vor allem die jüngere Generation dazu ermutigen, sich zu outen – und traditionelle Geschlechterrollen brechen.
Einmal Olympia-Gold, zweimal WM-Gold und etliche gewonnene Meisterschaften im Verein: Brittney Griner hat als Basketball-Profi alles erreicht. Die 30-Jährige, die in der Center-Position spielt, hat auch bei den Sommerspielen in Tokio die Chance auf ein weiteres Edelmetall. Wenn sie nicht gerade für Phoenix Mercury in der Women’s National Basketball Assiciation (WNBA) spielt, tritt sie in der Saisonpause für Vereine in Europa und Asien auf den Court, zuletzt für UMMC Ekaterinburg.
Griner ist als jüngstes von vier Kindern in Houston geboren. Dass Basketball ihr Ding ist, hat das Ausnahmetalent in der High School entdeckt. „Ich dachte nicht einmal, dass ich es in der achten Klasse ins Team schaffen würde. Aber es dauerte nicht lange, bis mir klar wurde, dass das mein Sport ist“, sagte sie 2013 in einem Interview mit „texasmonthly“.
US-Basketballstar Griner setzt sich für LGBT-Community ein
Als sie in der High School war, outete sie sich ihren Eltern gegenüber als lesbisch. Ihr Vater tat sich zu Beginn schwer damit, das zu akzeptieren.
Heute lebt die Sportlerin offen lesbisch: Es ist bekannt, dass sie mit Cherelle Watson verheiratet ist. Auch in den US-amerikanischen Medien geht sie offen mit ihrer sexuellen Orientierung um – das falle ihr auch gar nicht schwer. „Wenn ich zeigen kann, dass ich mich oute und es mir gut damit geht, dann wird es der jüngeren Generation hoffentlich genauso gehen.“
Brittney Griner wurde wegen ihrer Homosexualität gemobbt
In den Medien geoutet hat sie sich offiziell 2013 in einem Interview mit „SI.com“. Dort enthüllte Griner auch, dass sie als Kind gemobbt wurde. „Es war schwer, nur wegen meines Andersseins gehänselt zu werden. Weil ich größer war, wegen meiner Sexualität, wegen allem“, sagte sie. Die Amerikanerin arbeitet mit Kindern zusammen, um auf das Thema Mobbing, insbesondere gegenüber LGBT-Menschen, aufmerksam zu machen. Dabei bleibt sie bescheiden, sieht ihre Geschichte als nicht besonders weltbewegend an. Stattdessen sagt sie: „Ich versuche nur zu helfen.“
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Auch darüber hinaus kämpft die 30-Jährige gegen Geschlechterklischees: Ihr Werbevertrag mit Nike war das erste Mal, dass das Unternehmen einen solchen Vertrag mit einem offen homosexuellen Sportler unterschrieb. Nun modelt sie regelmäßig für die Männerkleidung der Sportmarke.
Am wohlsten fühlt sich Griner allerdings immer noch dort, wo ihre Sexualität keine Rolle spielt: auf dem Basketball-Court. „Ich werde nur nach meiner Leistung beurteilt, die ich kontrollieren kann. Wenn ich auf dem Platz bin, bin ich in Frieden.“