Der Tag, an dem die Polizei auf Schwule und Lesben losging
Es sind brutale Szenen, die sich am 28. Juni 1980 am frühen Nachmittag im Sternschanzenpark abspielen: Polizeibeamte prügeln und treten auf Schwule und Lesben ein, obwohl die nichts weiter wollen als am Ende ihrer Demo gemütlich zu picknicken. Die Polizei sprüht den Menschen Reizgas ins Gesicht. Schließlich müssen zwei ins Krankenhaus. So endet er: der erste Hamburger Christopher Street Day vor 41 Jahren.
Heute ist der CSD in Hamburg ein gesellschaftliches Ereignis, ein Spektakel, zu dem Menschen von weit her anreisen. Ob hetero, schwul, bi oder sonstwas – jeder hat seinen Spaß, jeder ist in Sektlaune. Das ist nicht zu vergleichen mit der Stimmung des Jahres 1980.
Homosexualität ist damals immer noch eine Straftat. Der berüchtigte Paragraph 175 verbietet „Unzucht“ unter Männern. Das ist der Alltag damals: Homosexuelle werden verspottet, verprügelt, gefeuert, sind verfemte Außenseiter.
Zeitzeuge Wolfgang Krömer erzählt vom Leben als Schwuler vor 40 Jahren
Wolfgang Krömer, inzwischen 69 Jahre alt, ist damals ein junger homosexueller Mann und gehört zu den Organisatoren des ersten Hamburger CSD. Er berichtet, was es bedeutete, schwul zu sein: „Wir waren Abschaum.“
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