Pride-Symbol: Das hat es mit der Regenbogenfahne auf sich
Bunt, divers und knallig: Die Regenbogenfahne gilt weltweit als Erkennungszeichen der LGBTQI+-Community. Die Regenbogenfarben sind allerdings schon seit Jahrhunderten und in verschiedensten Kulturen ein Symbol für Aufbruch, Veränderung und Frieden. Ihre „Karriere“ als Pride-Flagge begann vor 43 Jahren …
Die bunte Fahne der Vielfalt ist eine Auftragsarbeit! 1978 beauftragte nämlich Harvey Milk, der erste offen schwule Politiker der USA, den Künstler und Aktivisten Gilbert Baker damit, ein neues Zeichen für die Community zu entwerfen. Das pinke Dreieck, das die Szene bis dahin verwendet hatte, stammte ursprünglich von den Nazis: Die kennzeichneten im Dritten Reich homosexuelle Männer damit.
Vater der Regenbogenflagge: 1978 wurde Harvey Milk bei einem Attentat erschossen
Als Zeichen für Vielfalt und positiven Aufbruch war das also absolut ungeeignet. Baker entschied sich für die Regenbogenfarben, weil die unübersehbar ist. Und er gab auch jeder Farbe eine Bedeutung: Pink steht für Sexualität, Rot steht für das Leben, Orange für Heilung, Gelb für die Sonne, Grün für Natur, Türkis für die Kunst, Blau für Harmonie und Lila für Spiritualität.
Das erste Exemplar nähte er aus selbstgefärbten Stoffresten für die „Gay and Lesbian Day Parade“ in San Francisco. Zwei Farben verschwanden im Laufe der Zeit allerdings von der Flagge: Pink, weil es damals als Farbe nur teuer zu drucken war – und türkis, damit die Fahne mit sechs eine gerade Anzahl an Streifen hatte.
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Die Flagge wurde schnell bekannt – aus traurigem Anlass: Im November 1978 wurde Harvey Milk bei einem Attentat erschossen. Bei Protestmärschen im Jahr danach wehte die Fahne überall. Es gibt noch ein andere Regenbogen-Symbol: 1961 entstand in Italien die Anti-Kriegs-Flagge. Unterschied: Der oberste Streifen ist Violett und der unterste Rot – also genau umgekehrt.