Segelboote fahren aus einem kleinen Ostseehafen
  • Auf Wachstumskurs: Der Norden soll im Winter mehr Urlauber anlocken.
  • Foto: picture alliance / dpa

So soll die Ostsee auch im Winter ein Traumziel werden

Das Urlaubsland zwischen Nord- und Ostsee sei auf dem besten Weg zu einem Ganzjahresziel mit hohem Qualitätsstandard, so der Minister. Der Norden sei trotz der vielen Gäste an der Lübecker Bucht oder auf den Inseln weit davon entfernt, von einem Massentourismus überflutet zu werden, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „An drei oder vier Tagen ist es an Top-Destinationen an besonders schönen Wochenenden wirklich übervoll.“ Aber an den restlichen 362 Tagen könne von einer Überfüllung nicht die Rede sein.

Ostsee: Kein massives Betten-Wachstum

Bei den Bettenkapazitäten habe es kein sehr massives Wachstum gegeben, sagte Buchholz, der in diesem Sommer drei Wochen Urlaub in Schleswig-Holstein gemacht hat. „Viele neue Hotels sind entstanden, aber es sind auch viele ältere aus dem Markt gegangen.“ Der Trend geht zu größeren Häusern: Laut Statistikamt Nord sank die Zahl der Hotels von 2010 bis 2019 von 528 auf 495, während die Zahl der Betten von 34.820 auf 40.071 stieg.

Die höhere Qualität der neuen Hotels mache diese zu attraktiven Zielen für Spa-Urlaub auch im November oder Dezember. „Unser Ziel ist es nicht, Bettenburgen zu bauen, die dann nachhaltig die Sicht auf Land und Natur negativ beeinflussen“, sagte Buchholz. „Das Wachstum muss aus höherer Qualität und einer Verstetigung der Saison kommen.“ Ziel sei es, eine attraktive Ganzjahresdestination zu werden.

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„Das ist auch wichtig, um die Fachkräfte zu halten und sie nicht im September zu verlieren und im Frühjahr zu versuchen, wieder Leute zu bekommen“, sagte Buchholz. Auch in Seebrücken und Promenaden werde investiert. „So etwas wünsche ich mir nicht nur an Nord- und Ostsee, sondern auch im Binnenland“, sagte der Minister. Dort sollten Kommunen und Tourismusakteure noch stärker Akzente setzen.

Ostsee soll Ganzjahres-Reiseziel werden

2021 werde an die Spitzenjahre vor 2020 noch nicht anknüpfen können, auch weil das wichtige Ostergeschäft wegen Corona erneut wegfiel. „Aber wir haben die Chance, mit einer guten Hauptsaison und guten Buchungen für Oktober und November Verluste aus dem Frühjahr auszugleichen.“ Der Norden habe mit dem Tourismus früher starten können als andere Länder, weil die Infektionslage besser war, sagte Buchholz. „Und dann haben wir mit Modellprojekten im April/Mai gezeigt, wie es gehen kann.“ Damit habe das Land einen sicheren Urlaub ermöglicht, weil es die richtigen Vorkehrungen getroffen habe. Kontaktnachverfolgung und Tests hätten gut funktioniert.

Erfreut zeigte sich Buchholz darüber, dass es entgegen Befürchtungen eine große Insolvenzwelle bei Landgasthöfen infolge Corona-bedingter Schließungen nicht gegeben hat. „Der eine oder andere hat nicht wieder aufgemacht, aber das große Massensterben ist ausgeblieben.“ (dpa/se)

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