HSV behält Nerven in Braunschweig
  • Bakery Jatta (2. v. l.) und Daniel Heuer Fernandes lassen eine intensive Partie Revue passieren.
  • Foto: imago/Christian Schroedter

HSV gewinnt Pokal-Fight in Braunschweig – aber Walter ist „sauer“

Das war ein hartes Stück Arbeit: Keine Pokal-Blamage für den HSV! Mit einem 2:1 (1:1) beim Drittligisten Eintracht Braunschweig zogen die Hamburger in die nächste Runde ein. Ein echter Pokal-Fight mit einem Happy End für die Gäste.

Die Erleichterung war den HSV-Profis anzusehen. Glücklich und erschöpft standen sie nach den 90 Minuten auf dem Rasen des Eintracht-Stadions. Geschafft! Der HSV steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Leicht war es nicht, doch damit hatte im Vorfeld auch niemand gerechnet.

Tim Walter setzt in Braunschweig auf zwei Neue

Tim Walter veränderte in Braunschweig im Vergleich zum 1:1 im letzten Liga-Spiel gegen Dresden seine Startelf auf zwei Positionen. Maximilian Rohr kam für Jonas Meffert in die Partie, Sonny Kittel ersetzte Bakery Jatta. Der Drittligist überließ den Hamburgern wenig überraschend oft den Ball, stand sehr tief in der eigenen Hälfte, setzte voll auf Konter und ganz viel Kampf. Das Konzept ging auf. Wie schon in der zweiten Halbzeit gegen Dresden fehlten den HSV-Profis, die erstmals in den neuen roten Trikots aufliefen, vor dem gegnerischen Tor die klaren Ideen und letzte Entschlossenheit.

Zur Führung reichte es trotzdem. David Kinsombi setzte sich grenzwertig gegen Jannis Nikolaou durch und machte so den Weg frei für Jan Gyamerah, der nach 29 Minuten zum 1:0 traf. Für klare Verhältnisse sorgte der Treffer jedoch nicht. Ganz im Gegenteil. Die Braunschweiger erspielten sich Chance um Chance und wurden kurz vor der Pause mit dem 1:1 durch Luc Ihorst (44.) belohnt. Ein Ausgleich, der alles andere als unverdient war.

HSV-Trainer Tim Walter kritisiert Tim Leibold

„Wir haben beim Gegentreffer nicht die Bereitschaft gezeigt, ihn mit aller Macht zu verteidigen. Das darf so nicht passieren“, hielt Tim Walter später auf der Pressekonferenz fest. Bei Sky wurde der Coach noch deutlicher: „Das Gegentor war eine Frechheit! Wenn der Einwurf über mich geworfen wird und ich nicht in meine Position komme, habe ich den Job verfehlt. Das war fahrlässig. Und deswegen bin ich auch sauer.“ Gemeint war offenbar Tim Leibold, der gepennt hatte.

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Es blieb spannend bis zum Schluss, weil der Drittligist angefeuert von 6167 Fans (nicht alle der möglichen 7800 Tickets waren verkauft worden) auch im zweiten Durchgang einen starken Pokal-Fight ablieferte und der HSV seine spielerische Qualität gerade in der Offensive nur sehr bedingt auf den Platz brachte.

Ein Eckball von Tim Leibold, der genau vor dem Fuß von Robert Glatzel landete, sorgte schließlich für die Entscheidung (68.). Das Schussverhältnis lautete am Ende 17:12 für die Heimmannschaft, der Sieg ging mit 2:1 an den HSV.

HSV geht mit gutem Gefühl ins Derby bei St. Pauli

Torwart Heuer Fernandes sagte: „Es war das erwartet schwere Erstrunden-Duell im Pokal. Nach der 1:0-Führung haben wir einige Dinge nicht gut gemacht. Aber jetzt sind wir einfach happy, in die nächste Runde eingezogen zu sein.“

Torschütze Gyamerah sagte: „Ich denke, dass alle gesehen haben, dass es ein schwieriges Spiel für uns war. Braunschweig hat es uns nicht leicht gemacht. Jetzt sind wir einfach glücklich, weitergekommen zu sein.“ Auch Trainer Tim Walter fand am Ende versöhnliche Worte für seine Jungs: „Nach der Pause haben wir versucht, die Partie wieder zu dominieren. Das ist unser Spiel und wir haben es intensiv geführt. Vor allem haben wir die Standards stark verteidigt.“

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Nicht schön, aber erfolgreich. Und auch nicht unverdient. Mit diesem Gefühl geht es nun in das Derby am kommenden Freitag an das Millerntor.

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