Schon wieder werden Altbauten plattgemacht
Zwei Stockwerke, eine verzierte Fassade und ein großzügiges Treppenhaus – das hübsche Gründerzeit-Haus Langenfelder Damm 83 (Stellingen) hat den Zweiten Weltkrieg und den Abrisswahn der 70er-Jahre überlebt. Doch jetzt wird es plattgemacht.
Anwohner wiesen die MOPO auf den Leerstand des Hauses hin. Wir fragten beim Bezirksamt Eimsbüttel nach und bekamen die Antwort, dass eine gültige Abrissgenehmigung vorliegt. Der Eigentümer plant einen Neubau mit elf Wohnungen.
Abriss wegen fehlendem Denkmalschutz
Und schräg gegenüber muss noch ein Altbau weichen. Auch das Haus Langenfelder Damm 92 wird plattgemacht. Hier liegt laut Bezirksamt ein Vorbescheid vor, über den Bau eines Mehrfamilienhauses mit 41 Wohnungen. Weil bei beiden Gebäuden kein Denkmal- oder Ensembleschutz besteht, gab es amtlicherseits keine Handhabe, die geplanten Abbrüche zu verhindern.
Wenigstens die Fassade eines Altbaus stehen gelassen hat ein Bauherr an der Büschstraße unweit des Gänsemarkts. Neben dem Gänsemarkt-Center, welches ebenfalls abgerissen werden soll, ist geplant, hinter historischer Fassade ein siebenstöckiges Hotel hochzuziehen. Hier sollen 89 Zimmer und ein Restaurant mit 165 Plätzen entstehen. Vermutlich wegen der Corona-Krise sind die Planungen hier offenbar ins Stocken geraten und es tut sich nichts.