Mindestens 29 Tote: Schweres Erdbeben auf Haiti
Haiti wird immer wieder von Erdbeben geplagt. Unvergessen ist die schreckliche Katastrophe im Jahr 2010. Nun hat die Erde wieder massiv gebebt – fast so stark wie damals. Mindestens 29 Menschen kamen dabei ums Leben, wie das „Haitian Press Network“ unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete.
Das Beben hatte sich gegen 8.30 Uhr etwa 125 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince in einer Tiefe von rund zehn Kilometern ereignet. Es weckt Erinnerungen an das verheerende Erdbeben im Jahr 2010, das mehr als 200.000 Menschenleben gefordert hatte. Interims-Premierminister Ariel Henry sprach von einer „dramatischen“ Situation und rief zu Solidarität auf.
Den Berichten zufolge kamen 17 Menschen im südwestlichen Department Grand-Anse und 12 im Department Sud ums Leben. Unter den Toten war auch der ehemalige Senator Jean Gabriel Fortuné, der nach Informationen des Onlineportals „Gazette Haiti“ in der Stadt Cayes unter den Trümmern seines Hotels begraben wurde. In der Stadt Aquin kamen zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren ums Leben.
Schweres Erdbeben in Haiti: 29 Tote
Viele Gebäude wurden zerstört, wie auf Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Menschen seien unter den Trümmern begraben, berichtete ein Augenzeuge aus Les Cayes, einer der größten Städte des Landes, dem „Haiti Press Network“. Bewohner des Departments Nippes, in dem das Epizentrum des Bebens lag, sendeten laut „Gazette Haiti“ einen SOS-Ruf an die Behörden, weil die Krankenhäuser überlastet seien.
Haiti kommt nicht zur Ruhe: Im Juli wurde der Präsident Jovenel Moïse in seiner Residenz von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen. Die politische Lage ist instabil – und jetzt bebte auch noch die Erde.
Erdbeben in Haiti: Erinnerungen an Katastrophe von 2010 werden wach
Das Land war im Jahr 2010 von einem schweren Erdbeben nahezu verwüstet worden. Im Zentrum des Erdbebens mit einer Stärke von 7,3 lag damals Haitis dicht besiedelte Hauptstadt Port-au-Prince.
Durch das Beben starben rund 222.000 Menschen, mehr als 300.000 wurden verletzt. Mehr als eine Million Menschen verloren ihr Zuhause. Die Schäden durch das Beben wurden auf acht Milliarden US-Dollar (6,2 Milliarden Euro) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang. (miri/dpa)