Wolfsburgs peinliches Pokal-Aus am grünen Tisch
Nun ist es offiziell: Die Wechselpanne von Trainer Mark van Bommel hat den VfL Wolfsburg den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals gekostet. Wie das DFB-Sportgericht am Montag entschied, wird dem Champions-League-Teilnehmer der Sieg in der Erstrundenpartie bei Preußen Münster aberkannt und das Spiel mit 2:0 für den Regionalligisten gewertet.
„Das ist die bitterste Entscheidung, die man als Sportgericht fällen kann. Es blieb uns kein weiterer Spielraum“, sagte Stephan Oberholz, stellvertretender Vorsitzender des DFB-Sportgerichtes, nach der fast fünfstündigen Verhandlung in Frankfurt. Die Verantwortlichen des VfL hätten „leichtfertig“ gehandelt und ihre „Grundpflichten gravierend verletzt. Für die Ein- und Auswechslung der Spieler ist jeder Verein selbst verantwortlich.“ Die Wolfsburg können innerhalb der nächsten 24 Stunden Berufung einlegen. Ursprünglich hatte der Bundesligist die Partie am 8. August nach Verlängerung 3:1 gewonnen.
Wolfsburg hatte auf ein Wiederholungsspiel gehofft
Die Wölfe hatten auf ein Wiederholungsspiel gehofft. Der Anwalt des VfL, Christoph Schickhardt, bezeichnete diese Möglichkeit vor der Urteilsverkündung als „das einzig faire Ergebnis“. Die Preußen, die sich über eine fixe Prämie von rund 257.000 Euro freuen können, warfen den Wolfsburgern ein „internes Organisationsverschulden“ bei der Vorbereitung auf die Partie vor.
Das könnte Sie auch interessieren: Özil schießt Fenerbahce zum Sieg – und macht Schalke-Fans sauer
Ex-Profi van Bommel hatte in seinem ersten Pflichtspiel als Wölfe-Coach sechs statt der erlaubten fünf Spieler eingewechselt. In Münster brachte van Bommel in der 102. Minute beim Spielstand von 1:1 Admir Mehmedi für Maximilian Philipp, obwohl er bereits das Auswechselkontingent ausgeschöpft hatte. Die Preußen legten einen Tag später Einspruch gegen die Spielwertung ein.
Keine Wechselfreigabe vom Schiedsrichter
Die Wolfsburger Verantwortlichen erklärten am Montag erneut, sie hätten vom Vierten Offiziellen Tobias Fritsch die Freigabe für einen sechsten Wechsel erhalten. Der wiederum versicherte, er habe lediglich auf die Anzahl der verfügbaren Wechselslots hingewiesen. In einem informellen Gespräch zwischen den Vertretern beider Vereine in einer Unterbrechung der Verhandlung war keine Einigung zustande gekommen. (sid)