„Respektlos“: Riesenwut auf dieses Hamburger Kunstwerk
Die „Prelude auf Zeit“ ist vielleicht Hamburgs breitestes Kunstwerk. Immerhin 18 Meter lang ist die Installation aus rostrotem Baustahl, und sie steht vor dem Kulturzentrum Lola in Lohbrügge. Und auf diesem Objekt haben sich jetzt andere Künstler ausgetobt. Die Lola-Macher sind stinksauer.
Das stählerne Kunstwerk ist genau 30 Jahre alt. Geschaffen hat es der Pinneberger Künstler Manfred Roth. Die Arbeit des 77-Jährigen entstand im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs an der Hamburger Hochschule für bildende Künste.
Drei Jahre lang stand die „Prelude auf Zeit“ an der Verwaltung der HanseMerkur-Versicherung unweit des Dammtorbahnhofs. 1996 fand die tonnenschwere Stahlkonstruktion dann ihren endgültigen Standort am Kulturzentrum an der Lohbrügger Landstraße 8. Inzwischen ist das Werk, auf dem sich viele Male das Wort „Zeit“ und verwandte Begriffe befinden, fast so etwas wie das Markenzeichen des bekannten Kulturzentrums geworden und den Mitarbeitern und auch vielen Gästen ans Herz gewachsen.
Hamburg: „Prelude auf Zeit” übermalt
Umso entsetzter war die Lola-Mannschaft, als sie vor ihrer Haustür das knallbunte „Gegen-Kunstwerk“ entdeckte. Die oder der Künstler hatten farbenfrohe Porträts auf die Stahlflächen gemalt. Es handelt sich also nicht um die üblichen gesprayten Schmierereien von selbsternannten Graffiti-„Künstlern“, sondern durchaus um ein Werk mit einem gewissen Anspruch.
Das sieht auch Petra Niemeyer von der Lola-Geschäftsführung so: „Als Kulturzentrum finden wir diese Form der Kunst natürlich eigentlich toll …“ Doch dann folgt das große ABER. In diesem Fall sei die Bemalung aber einfach „respektlos“ gegenüber dem Werk eines anderen Künstlers, so Niemeyer.
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Deswegen wollen die Lola-Macher die Malereien nun zügig entfernen lassen. Da es sich hier aber vermutlich um Acrylfarbe handelt, kostet so eine aufwendige Entfernung viel Geld – und das hat das Kulturzentrum nicht.
Vorerst haben die Leute von Lola Hinweisschilder angebracht, auf denen die unbekannten „Maler“ aufgefordert werden, sich doch woanders und bitte legal auszutoben.