Immer mehr Hunde in Hamburg gerettet – der Grund ist nicht Corona
In Hamburg sind von den Behörden im ersten Halbjahr 2021 bereits mehr als 200 Hunde ins Tierheim gebracht worden. Der Hamburger Tierschutzverein hat dafür eine Erklärung.
Die Zahl der amtlich sichergestellten Hunde in Hamburg ist deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr 2021 nahmen die Hamburger Behörden 222 Tiere in Verwahrung, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage der Linken in der Bürgerschaft mitteilte. Im gesamten Vorjahr waren es 290 gewesen, im Jahr 2019 allerdings 402. Von den 222 in den vergangenen sechs Monaten sichergestellten Hunden wurden 96 schließlich an Herrchen oder Frauchen zurückgegeben. 17 Hunde starben nach der Sicherstellung.
Ein Tier kann aus unterschiedlichen Gründen in Verwahrung genommen werden, wie der Senat weiter erklärte. Ein bissiger Hund kann etwa zur Gefahrenabwehr sichergestellt werden, ein verwahrloster Vierbeiner kann nach dem Tierschutzgesetz Aufnahme im Tierheim finden.
Mehr Tiere aus illegalen Welpenhandel gerettet
Der Hamburger Tierschutzverein erklärte die Zunahme der Sicherstellungen mit dem illegalen Welpenhandel. Mitarbeiter von Behörden und des Vereins hätten vermehrt Tiere gerettet. Ausgesetzte und kranke Vierbeiner seien schon im Gebüsch oder in einer Mülltonne gefunden worden, sagte ein Vereinssprecher. Die vergleichsweise hohe Zahl an gestorbenen Hunden hänge mit dem schlechten Zustand der Tiere zusammen. Die Welpen würden zu früh von ihrer Mutter getrennt, um sie schnell zu verkaufen.
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Ende Juni hatte ein Polizeieinsatz bei einer Welpenhändlerin in Wandsbek für Aufsehen gesorgt. Bei der Durchsuchung des Hauses der damals 42-Jährigen entdeckten die Beamten mehr als 30 verwahrloste Hunde. Eine tierärztliche Begutachtung ergab laut Polizei, dass die Hunde bei schlechter Gesundheit waren. Gegen die Halterin wurde ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. (dpa/jw)