Schon wieder Zoff um das Schanzenkino
Ärger um das Schanzenkino! Draußen Filme schauen, etwas Normalität im Corona-Sommer erleben: Für viele Film-Fans ist das Open-Air-Kino im Bezirk Altona Anlaufstelle Nummer eins. Doch nun gibt es Zoff. Die Betreiber mussten kurzfristig eine fürs Wochenende geplante Veranstaltung absagen – und sind sauer.
„In mehr als über 20 Jahren Schanzenkino waren Redebeiträge und Live-Auftritte nie ein Problem“, so Dirk Evers, Geschäftsführer der „Outdoor Cine GmbH“ dem Veranstalter des „Schanzenkino“, verärgert. Doch plötzlich soll das nicht mehr gelten. Weil die Veranstaltung im Sternschanzenpark in Altona nur als Kino angemeldet ist, dürfen Redebeiträge oder Livemusik nicht stattfinden. Evers hatte eine Mischung am Wochenende allerdings geplant.
Fehlende Genehmigung: „CineLive“ muss abgesagt werden
Betroffen davon ist die Veranstaltung „CineLive“, die am Samstag stattfinden sollte – und nun abgesagt werden musste. Das „CineLive“ ist eine bundesweite Tournee, die unter anderem in Köln, München oder Berlin Station macht und ein Mix aus Kurzfilmen, Poetry Slams, Livemusik und Reisejournalismus umfasst. Die Veranstaltung kann nicht stattfinden. Der Bezirk schob den Riegel vor, drohte laut Evers mit einem Bußgeld.
Das könnte Sie auch interessieren: „Play out loud“ in Hamburg – So war der Kultursommer
Doch wo liegt das Problem? Mike Schlink, Pressesprecher des Bezirksamtes Altona, erklärt: „Das Bezirksamt Altona hat Kenntnis davon erhalten, dass der Veranstalter des Schanzenkinos über die ihm vorliegende Genehmigung hinaus – für die Durchführung eines Kinos – weitere Veranstaltungsformate bewirbt, die weder beantragt noch genehmigt sind. Daraufhin hat sich das Bezirksamt mit dem Veranstalter in Verbindung gesetzt und um Erläuterung gebeten. Entscheidend ist, dass das Bezirksamt die genannten Veranstaltungen nicht abgelehnt hat, weil es dazu schlichtweg keine – zwingend notwendigen – Anträge und somit auch keine Grundlage für eine Ablehnung gab.“
Neben dem „CineLive“ sind auch andere Veranstaltungen in den Blick des Bezirks geraten, darunter die kostenlose Kinoaufführung des Filmes „Die Känguru-Chroniken Reloaded“ am kommenden Donnerstag, der eine Kundgebung der „Linken“ vorangeht. Die ausgebuchte Veranstaltung soll laut Dirk Evers nach wie vor stattfinden, einen entsprechenden Antrag habe er gestellt.
Auch Spätvorstellungen werden vom Bezirksamt Altona beobachtet
Auch die Spätvorstellungen werden von dem Bezirksamt Altona unter die Lupe genommen. Dies ist für Betreiber Dirk Evers völlig unverständlich, die Filme werden über Kopfhörer abgespielt und der Geräuschpegel dieser Veranstaltungen sei deshalb begrenzt. Aber: Das Amt hat das Ende der Vorstellungen des „Schanzenkino“ jeweils auf 24 Uhr inklusive Abbau festgelegt. Dies sei bei Startzeiten von 22.45 bis 23.15 Uhr nicht möglich, heißt es.
Das könnte Sie auch interessieren: In Hamburg – Open-Air-Festival wird nach 34 Jahren abgesagt
Veranstalter Dirk Evers erklärt sich die erneuten Probleme mit dem Bezirk durch den vorhergehenden Streit um das Autokino. Im vergangenen Sommer wollte er Veranstaltungen auf der Trabrennbahn durchführen. Die Genehmigungen zogen sich. Dann wollte das Bezirksamt zunächst auch das Open-Air-Kino verhindern. (mp/jw)