• Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (l.), Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (r.) und NXP-Deutschlandchef Lars Reger diskutieren die Zukunft der Mobilität.
  • Foto: Marius Röer

So will eine Hamburger Firma den Straßenverkehr sicherer machen

Hier wird Zukunft gemacht – und schon heute trägt fast jeder ein bisschen von ihr in der Tasche: In Hamburg wird daran gearbeitet, den Verkehr künftig sicherer zu gestalten. Dafür sollen Autos, Lkws, Fahrräder und auch E-Scooter miteinander kommunizieren.

Man hat sich auf den Besuch von Politik und Presse vorbereitet. Als am Dienstag Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) im Rahmen ihrer Innovations-Sommertour an der Firmenzentrale von NXP auflaufen, ist der Innenhof bereits mit Autos, Fahrrädern und E-Scootern dekoriert.

Das Unternehmen will zeigen, was es alles so draufhat. Und das ist tatsächlich einiges. Die Firma NXP kennen die wenigstens Hamburger, dabei dürfte nahezu jeder schon einmal mit einem Chip des Konzerns in Kontakt gekommen sein. Die Firma mit Sitz in Lokstedt ist Marktführer für Sicherheitschips in Pässen und Ausweisen, steckt hinter mobilen Bezahlungsmöglichkeiten und Bankkarten. Die sogenannte SmartMX-Technologie, die der 58-Milliarden-Dollar-Konzern in Hamburg entwickelt hat, trägt also fast jeder in der Brieftasche. 

Hamburger Chiphersteller will die Mobilitätszukunft gestalten

Und auch auf dem Weg zum autonomen Fahren mischt das Unternehmen fleißig mit – VW verbaut mittlerweile serienmäßig in den ID3 und ID4 sowie Golf 8 Mikroprozessoren von NXP, um Fahrassistenzsysteme und das Batteriemanagement zu steuern.

Vor Ort soll es heute ganz konkret um die Mobilität der Zukunft gehen. Die auf dem Firmengelände aufgebauten Autos, die Fahrräder und E-Scooter sind alle mit WLAN ausgestattet und kommunizieren direkt miteinander. Bei der V2X-Kommunikation (Vehicle-to-everything) können zum Beispiel Fahrräder oder Autos mit einer Ampel in Kontakt treten und so das Ampelsystem intelligent gesteuert werden. 

Fahrräder und Autos kommunizieren miteinander

Beim Thema Sicherheit im Straßenverkehr birgt die Technologie große Chancen. Kommen sich Fahrrad und Auto gefährlich nahe, gibt es eine Kollisionswarnung für die Verkehrsteilnehmer. Lkws bekommen außerdem angezeigt, wenn sich im toten Winkel beispielsweise ein E-Scooter befindet. Weitergedacht könnten Fahrassistenten künftig auch von selbst anhalten, wenn ein Radfahrer einen Rechtsabbieger überholt oder man könnte allgemein den Verkehrsfluss beeinflussen.

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Wann das alles zum Standard gehört, ist noch nicht klar. NXP-Technologiechef Lars Reger ist aber zuversichtlich: „In zwei bis drei Jahren wird sich viel getan haben“, wenn erst einmal immer mehr Autos und Ampelsysteme so ausgestattet seien, käme es zu einem Dominoeffekt. Gerade für Sharing-Anbieter von Fahrrädern und E-Scootern dürfte die Technologie interessant sein. 

Vielleicht fährt ja ohnehin bald alles ganz von allein. (fkm)

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