Sietas Werft Neuenfelde
  • Das Werksgelände der Sietas Werft am Este-Sperrwerk in Hamburg-Neuenfelde. Das Traditionsunternehmen ist insolvent. (Archivbild)
  • Foto: imago/Chris Emil Janßen

„Kassen absolut leer“: Traditionswerft kurz vorm Aus

Einer der ältesten und traditionsreichsten Werften der Welt droht bald das Aus. Pella Sietas kämpft gegen die Zahlungsunfähigkeit, stellte Ende Juli einen Insolvenzantrag. Für die Rettung des Hamburger Unternehmens gibt es kaum mehr Hoffnung.

Die Lage der insolventen Werft Pella Sietas ist nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters sehr ernst. „Die Kassen sind absolut leer“, teilte der Hamburger Rechtsanwalt Achim Ahrendt am Donnerstag mit. Zuvor hatte er die Beschäftigten der Werft über die Lage informiert. Pella Sietas hatte Ende Juli Insolvenzantrag gestellt. Ohne frisches Geld drohe das Ende der Traditionswerft, so Ahrendt.

Hamburger Werft droht Aus nach fast 400 Jahren

Nach Ahrendts Einschätzung stehen kaum Optionen offen, weil der Insolvenzantrag viel zu spät gestellt worden sei. Management und Gesellschafter hätten auf Corona-Hilfsmittel gehofft. Der Zeitraum, in dem Insolvenzgeld gezahlt werde, sei für viele der verblieben rund 220 festangestellten Mitarbeiter abgelaufen, die Auftraggeber seien zu Recht verärgert.

Es komme jetzt darauf an, einen der bestehenden Aufträge zu reaktivieren, sagte Ahrendt. „Dies ist die einzige realistische Möglichkeit für eine zumindest teilweise Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs.“ Pella Sietas hatte zuletzt noch vier Aufträge für Neubauten: Ein Eisbrecher für die russische Muttergesellschaft, je eine Fähre für den Bodensee und das Wattenmeer sowie ein Laderaumbagger.

Das könnte Sie auch interessieren: Beschäftigte bei Pella Sietas erhalten Geld – Betrieb geht weiter

Die Werft zählt zu den ältesten Schiffbaubetrieben der Welt. Erstmals 1635 urkundlich erwähnt blieb sie über neun Generationen hinweg in Familienbesitz. 2014 war sie von der russischen Pella Shipyard (St. Petersburg) aus einer früheren Insolvenz heraus übernommen worden. (dpa/fbo)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp