Corona-Krise? Aufbruch! So will der Senat Hamburgs Wirtschaft helfen
Es sollte Mut machen. Entsprechend euphorisch berichten Bürgermeister Tschentscher und die wichtigsten Wirtschaftsvertreter Hamburgs über ihr Treffen im Rathaus. Die Botschaft: Nach Monaten der Corona-Einschränkungen ist es Zeit für einen Aufbruch.
Nach den monatelangen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie soll es ein Zeichen des Aufbruchs sein: Am Freitag trafen Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) sich im Hamburger Rathaus mit zahlreichen Wirtschaftsvertretern aus Unternehmen und Verbänden. Rund zwei Stunden diskutierten sie im Großen Festsaal – und kamen zu dem Schluss, dass es Zeit für einen Aufbruch sei. Und „gemeinsam haben wir festgestellt, dass dieser Aufbruch am besten gelingt, wenn er branchenübergreifend in einem gemeinsamen, starken Signal erfolgt“, sagte Tschentscher.
Tschentscher: „Corona-Pandemie ist auf dem Rückzug“
Der Bürgermeister betonte: „Wir sind ja durch eine sehr schwere Zeit gegangen gemeinsam. Aber mit dem Fortschritt der Impfung verbessern sich jeden Tag die Chancen, die Pandemie endgültig hinter sich zu lassen und anzuknüpfen an die sehr gute Entwicklung, die die Hamburger Wirtschaft bis zur Corona-Pandemie genommen hat.“ 2019 habe Hamburg das größte Wirtschaftswachstum aller Bundesländer und erstmals mehr als eine Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gehabt. Daran wolle man anknüpfen und dabei auch die großen Trends Klimaschutz und Digitalisierung einbeziehen.
„Es kommt jetzt wirklich darauf an, dass wir die Chancen, die sich nach dieser schweren Zeit ergeben, jetzt nutzen, und dass wir uns auf die Dinge, die vor uns liegen, konzentrieren, indem wir sagen: ‚Die Corona-Pandemie ist jetzt sozusagen auf dem Rückzug. Jetzt müssen wir den Schritt nach vorne wagen‘“. Wirtschaftssenator Westhagemann sagte nach dem Gespräch: „Die Stimmung insgesamt – und das ist wirklich erfreulich – ist in diesem Kreis sehr gut.“
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Handelskammer-Präses Norbert Aust sagte: „Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie zeigen die Konjunkturindikatoren ebenso wie der heutige Austausch eine positivere Stimmung in der Hamburger Wirtschaft – trotz der weiterhin bestehenden, massiven Beschränkungen für manche Branchen.“ Wirtschaft, Politik und Verwaltung müssten nun mit Mut, Kreativität und frischen Ideen die strukturellen Schwächen angehen, welche die Krise schonungslos offengelegt habe.
Die Industrie werde ein Motor sein, um die Corona-Krise zu überwinden, sagte der Vorstandsvorsitzende des Industrieverbands Hamburg, Matthias Boxberger. Allerdings blicke er noch mit Sorge auf aktuelle Lieferengpässe und Störungen der weltweiten Lieferketten. Nötig seien nun konsistente Klimapläne, eine schnelle Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft und vor allem mutiger Pragmatismus bei behördlichen Genehmigungsverfahren im Sinne einer spürbaren Willkommenskultur für Investitionen.
Hamburger Handwerk kommt gut durch die Pandemie
Handwerkskammer-Präsident Hjalmar Stemmann sagte, das Handwerk sei mit Ausnahme einzelner Gewerke gut durch die Krise gekommen. Entscheidend sei nun, dass es keinen dritten Lockdown gebe. „Es darf nicht mal eine Sorge um einen möglichen dritten Lockdown geben.“ Der Haspa-Chef und Vorsitzende von Finanzplatz Hamburg, Harald Vogelsang, sagte: „Die Wirtschaft ist dabei durchzustarten.“ Der Senat stehe zur Wirtschaft. „Das macht mir außerordentlich viel Mut.“ (dpa/mp)