Erneut Bahn-Streik in Hamburg – so ist die aktuelle Lage
Der bundesweite Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn sorgt für zahlreiche Zugausfälle und -verspätungen im Norden Deutschlands. Der Ausstand im Personenverkehr habe am frühen Montagmorgen begonnen, bestätigte ein Sprecher der GDL der Deutschen Presse-Agentur: „Pünktlich um zwei Uhr morgens sind wir in den Streik gegangen“.
Zunächst sei die Lage an den Bahnhöfen im Norden ruhig geblieben. Fahrgäste hätten sich augenscheinlich auf den Streik eingestellt, sagte eine Bahnsprecherin. „Auch wir haben uns so gut wie möglich darauf vorbereitet“, sagte sie. Die Deutsche Bahn versuche, wie bereits beim Streik vor etwa zwei Wochen, ein Grundangebot an Zügen im Nah- und Fernverkehr bereitzustellen. „Trotzdem wird es für Fahrgäste heute und morgen zu deutlichen Einschränkungen kommen“, sagte die Sprecherin weiter.
Bahn-Streik in Hamburg: Die aktuelle Lage
So müssen sich Fahrgäste der Hamburger S-Bahn darauf einstellen, dass die Linien S31, S2 und S11 während des Streiks nicht fahren. Beim Betrieb der Linien S1, S21 und S3 werde versucht, einen 20-Minuten-Takt aufrecht zu erhalten.
Einige Regionalbahnen in Schleswig-Holstein fallen aus. Die betroffenen Strecken sollen durch Busverkehr ersetzt werden. Das Sylt-Shuttle ist laut der Deutschen Bahn nicht von Streikmaßnahmen betroffen, hier wird der Regelfahrplan gefahren. Zwischen Westerland (Sylt) und Niebüll wird überwiegend ein Zweistundentakt mit einer Verdichtung zu den Hauptverkehrszeiten angeboten.
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Schon seit Samstagnachmittag bestreikt die Gewerkschaft den Güterverkehr. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Demnach sind Züge des Metronoms nicht betroffen.
Bahn-Streik: 75 Prozent der Züge betroffen
Bundesweit hat die Deutsche Bahn 75 Prozent ihrer Fernzüge gestrichen und rechnet auch im Regionalverkehr mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen. Am Freitag hatte die GDL angekündigt, den Fern- und Regionalverkehr ab Montag, 2 Uhr, für 48 Stunden bundesweit zu bestreiken.
Die GDL-Mitglieder streiken für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt in der Belegschaft ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt. (dpa)